Continentale-Studie 2009 zum Gesundheitswesen

Skepsis in der Bevölkerung


Claudia Mittmeyer

Mit der jüngsten Gesundheitsreform wurden bekanntlich ein einheitlicher Beitragssatz für alle Krankenkassen und der Gesundheitsfonds eingeführt. Nicht nur in den Fachkreisen gibt es diesbezüglich kritische Stimmen, auch in der Bevölkerung zeigt sich Skepsis, wie die aktuelle Continentale-Studie belegt.

Danach wird der zunehmende Eingriff des Staates in das Gesundheitswesen von der Bevölkerung äußerst kritisch gesehen. So fordern 52% der Befragten, dass der Staat weniger in das Gesundheits­wesen eingreifen solle, lediglich 27% sprechen sich für ein stärkeres Engagement aus, 16% halten den Umfang der staatlichen Einflussnahme für angemessen.

Zu ihrer Meinung bezüglich der Subventionierung der GKV durch staatliche Zahlungen in den Gesundheitsfonds befragt, gaben 49% an, eine ausschließliche Unterstützung der gesetzlichen Krankenversicherung zu befürworten. 24% wollen eine staatliche Unterstützung beider Systeme – GKV und PKV –, während sich 23% grund­sätzlich gegen Subventionierungen aussprechen.

Auch die Einführung des Gesundheitsfonds und des einheitlichen Beitragssatzes sehen die Bürger ausgesprochen skeptisch. 61% gaben an, seitdem mehr zu zahlen, wobei 63% von ihnen dies für nicht gerechtfertigt halten. Auch die Zukunftsaussichten werden alles andere als rosig beurteilt. So gehen 86% davon aus, das der Beitrag künftig noch weiter steigen wird, 70% rechnen zudem mit Leistungskürzungen.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2009; 34(19):4-4