Dr. Christine Ahlheim
Die Bedeutung des PTA-Berufs wird offenbar vom Bundesgesundheitsministerium und vom Bundesverband Pharmazeutisch-technischer AssistentInnen (BVpta) recht unterschiedlich eingestuft – und beide Seiten haben dabei sichtlich den Bezug zur Realität verloren.
So steht im unlängst bekannt gewordenen Entwurf zur Änderung der Apothekenbetriebsordnung, dass PTAs zukünftig „die Verschreibung vor der Abgabe der Arzneimittel einem Apotheker oder einer Apothekerin vorzulegen“ haben. Sollte dieser Passus wirklich Gesetzeskraft erlangen, wäre dies nicht nur ein Affront gegen kompetente und bewährte Mitarbeiter, sondern auch ein kaum zu bewältigender Mehraufwand im Apothekenalltag.
Umgekehrt ist aber auch nicht zu akzeptieren, dass die PTAs, wie jüngst vom BVpta gefordert, nicht mehr „unter Aufsicht eines Apothekers“, sondern „in Kooperation mit dem Apotheker“ arbeiten wollen. Dabei wird vergessen, dass die Verantwortung für die Arbeit der PTAs letztlich der Apotheker trägt – und daher geradezu zur „Aufsicht“ verpflichtet ist.
Auch von einer verlängerten Ausbildung, gar von einer Teilakademisierung ist beim BVpta die Rede. Ein neuer pharmazeutischer Beruf – der PTA B.Sc. (?) – wäre jedoch ein Irrweg. Von Vertretungsbefugnis bis zur Filialleitung durch den „Apotheker light“ kämen Diskussionen auf, die das Berufsbild des Apothekers ins Wanken brächten. Wer als PTA studieren möchte, dem steht der Weg zum Pharmaziestudium offen. Guter Nachwuchs ist gefragt – vielleicht sollte man interessierte PTAs mehr darin unterstützen, diesen Weg auch einzuschlagen.
Deutscher Apotheker Verlag
AWA -Redaktion
Dr. Christine Ahlheim M.A.
Apothekerin
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2010; 35(13):2-2