Claudia Mittmeyer
- Trotz eines erfolgreichen Geschäftsjahrs 2010 hat der Pharmagroßhändler Anzag bei seiner Bilanzpressekonferenz angekündigt, dass er die Belastungen durch das AMNOG „an die Apotheken durchreichen“ müsse. Es werde keine pauschale Rabattkürzung geben, vielmehr werde man die Konditionen mit jeder Apotheke einzeln besprechen. Dabei dürften auch Lieferfrequenz, Lieferpauschalen und Serviceleistungen mit einfließen.
- Gut 80% der Apothekenangestellten sind mit ihrem Arbeitsplatz (sehr) zufrieden, aber jeder sechste ist es nicht – so das Ergebnis einer Umfrage der Apothekengewerkschaft ADEXA bei ihren Mitgliedern. Besonders unzufrieden sind diejenigen, die untertariflich bezahlt werden. Interessant auch, dass in den Apotheken Überstunden offenbar an der Tagesordnung sind: 42% der befragten 2.000 Mitarbeiter gaben an, regelmäßig Mehrarbeit zu leisten.
- Mit einem Trick hat Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) erreicht, dass das GKV-Finanzierungsgesetz nicht der Zustimmung des Bundesrats bedarf. Um die Länder nicht zu involvieren, verzichtete Rösler darauf, auch für Sozialhilfeempfänger die Obergrenze für den Zusatzbeitrag zur Krankenversicherung von 1% auf 2% zu erhöhen.
- „Rauchen für Schäuble“ – aus rein fiskalischen (und nicht gesundheitspolitischen) Gründen soll die Tabaksteuer ab dem 1. Mai 2011 und dann fünf Jahre lang regelmäßig erhöht werden. 2011 werden Mehreinnahmen von 200 Mio. € erwartet, bis 2015 sollen sie auf 1 Mrd. € jährlich steigen.
- Ende 2011 will die EU-Kommission ihre Pläne für ein reformiertes Mehrwertsteuersystem vorstellen. Diskutiert wird beispielsweise, ermäßigte Steuersätze ganz abzuschaffen und dafür den Normalsatz erheblich abzusenken.
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2010; 35(24):2-2