Prof. Dr. Reinhard Herzog
Zwei Preismodelle zur Auswahl
- Beim Beratungsmandat werden entweder monatlich 75€ zuzüglich 1,2% (Aktienvermögen)/ 0,6% (Rentenwerte) oder aber 1,65% vom Gesamtvolumen, mindestens 1.400€ pro Jahr, fällig.
- Die Vermögensverwaltung wird entweder zum Preis von 75€ pro Monat plus 20% Erfolgsbeteiligung oder wiederum für 1,65% vom Gesamtvolumen, mindestens 900€ pro Jahr, angeboten. Für Einzelberatungen werden 150€ pro Stunde abgerechnet, ein Depotcheck kostet 300€.
Im Gegensatz dazu verlangen Banken und Sparkassen z.B. für die Vermögensverwaltung meist 0,8% bis 1,2% des Anlagevolumens, hinzu kommen die Ordergebühren und von einer Rückerstattung von Provisionen will man nichts wissen. Gerade hier liegt der Vorteil des quirin-Produkts: Alle anfallenden Provisionen und Kick-back-Zahlungen werden vierteljährlich dem Kundenkonto gutgeschrieben.
Dennoch sollten Anleger nicht zu viel erwarten. Werden z.B. 200.000€ bei der quirin bank in Aktien angelegt, die eine Bruttorendite vor Steuern von beispielsweise 6,0% bringen, erzielt man einen Kapitalgewinn von 12.000€. Nach Abzug von Zinsabschlag, Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer bleiben unter Berücksichtigung des Sparerfreibetrags 8.864€. Davon sind noch die Kosten der Vermögensverwaltung von 3.300€ (12x75€ plus 1,2% aus der Anlagesumme) abzuziehen, sodass die Rendite letztlich bei rund 5.564€ oder – bezogen auf den Kapitaleinsatz – bei knapp 2,8% liegt. Dem steht allerdings das vergleichsweise hohe Risiko eines Engagements am Aktienmarkt gegenüber.
Unser Urteil: Das Beratungsmodell gefällt durch die Provisionsrückerstattung, Unabhängigkeit und Transparenz, die Kosten zehren aber in erheblichem Umfang an der erzielten Bruttorendite.
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2011; 36(21):15-15