Dr. Christine Ahlheim
AWA: Gibt es denn Signale aus der Politik oder von den Krankenkassen, sich stärker bei diesem Thema zu engagieren?
Preis: Die nordrhein-westfälische Landesgesundheitskonferenz hat das Thema „Arzneimitteltherapiesicherheit“ Ende 2012 in den Mittelpunkt gerückt und sich darauf verständigt, insbesondere die Apotheke als Schnittstelle zu nutzen. In diesem Zusammenhang haben der Apothekerverband Nordrhein und die AOK Rheinland/Hamburg bereits eine zukunftsweisende Initiative zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit in Alten- und Pflegeheimen in die Wege geleitet. Im Mittelpunkt steht die patientenindividuelle Umsetzung eines Medikationsmanagements durch den Apotheker.
Wesentliche Grundlage der Vereinbarung mit der AOK Rheinland/Hamburg ist die Übertragung der Koordination des gesamten Medikationsmanagements auf den Apotheker und eine adäquate Honorierung des Apothekers.
Von der Kooperation geht somit auch ein wichtiges Signal für die Honorierung für besondere pharmazeutische Dienstleistungen durch Apotheker zur Erhöhung der Arzneimittel- und Patientensicherheit aus. Das Pilotprojekt soll noch in der zweiten Jahreshälfte starten und wird wissenschaftlich begleitet und ausgewertet werden. Das langfristige Ziel besteht darin, dass dieses zukunftsweisende Modell gemäß den Umsetzungsempfehlungen der Landesgesundheitskonferenz 2012 langfristig Teil der Regelversorgung werden soll.
Die genannten Initiativen zum Thema Arzneimitteltherapiesicherheit sind beispielgebend. Die neue Bundesregierung, die im September gewählt wird, ist gefordert, dem dringenden Handlungsbedarf beim Thema Arzneimitteltherapiesicherheit Rechnung zu tragen.
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2013; 38(10):3-3