Exchange Traded Funds

Geld verdienen ohne die Bank


Prof. Dr. Reinhard Herzog

Lange Zeit wurden sie unterschätzt, mittlerweile sind sie aus der Anlagelandschaft nicht mehr wegzudenken: Exchange Traded Funds (ETFs) spielen zunehmend auch bei privaten Anlegern eine wichtige Rolle. Geringe Kosten und eine bequeme Kalkulierbarkeit machen sie attraktiv.

Breite Streuung

Denn gerade die strenge Index­orientierung der ETFs ermöglicht es dem Anleger, sein Vermögen international zu streuen. Basis einer aktienorientierten Geldanlage können Produkte auf die europäischen Standardindizes wie den DAX oder den Euro Stoxx 50 sein, hinzu kommen Investments auf die amerikanische und japanische Börse. Angereichert wird diese Mischung schließlich mit Engagements z.B. in den aufstrebenden asiatischen Märkten, wobei neben reinen Länder-ETFs auch Produkte auf die Indizes ganzer Regionen oder sogar Anlageklassen (z.B. Small Caps = kleine Unternehmen) angeboten werden. Und nicht nur das: Mittlerweile gibt es sogar Emissionen auf Rentenindizes und – dies erscheint besonders interessant – auf Rohstoffe wie Gold oder Erdöl sowie Agrarprodukte wie Soja oder Schweinehälften. Erfüllen lassen sich damit praktisch alle Anlagewünsche – von der Beteiligung am DAX bis hin zur preislichen Absicherung der nächsten Heizöllieferungen.

Nicht einfach ist jedoch die Auswahl geeigneter Investments. Selektionsmöglichkeiten im Internet bieten u.a. die Deutsche Börse unter www.boerse-frankfurt.de/de/etfs sowie die verschiedenen Anbieter, z.B. iShares unter de.ishares.com oder die Deutsche Bank unter www.etf.db.com. Wichtig ist dabei vor allem ein Blick auf die Zusammensetzung sowie auf die Kostenstruktur. Unterstützung vom Bank­berater darf man dabei freilich kaum erwarten: Während beim Fondskauf erhebliche Provisionen von mehreren Prozenten an die Bank fließen, fallen bei ETFs meist nur sehr geringe Trans­aktionsspesen ab.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2013; 38(11):14-14