Prof. Dr. Reinhard Herzog
Volatiler Aktienmarkt
Der Knackpunkt dabei: Aktien sind sehr volatil und wenn sie in einem Jahr – wie 2012 – um 30% steigen, können sie im anderen um 40% fallen. Gerade momentan notiert jedoch z.B. der DAX nahe seinen jemals erzielten Höchstständen, sodass auch Kursrückschläge keineswegs unwahrscheinlich sind. Befindet sich der Markt aber zum geplanten Verfügungstermin in drei Jahren gerade in einer Baisse, droht ein möglicherweise empfindlicher Kapitalverlust. Dieser kann zwar durch die von der Fondsgesellschaft gepriesenen „geeigneten Absicherungsinstrumente“ gemindert werden, doch fallen auch hierfür wieder ggf. erhebliche Kosten an.
Dies zeigt, dass Fondsprodukte in erster Linie unter langfristigen Aspekten bei günstiger Gebührenbelastung zwar interessant sein können, bei vergleichsweise kurzem Anlagehorizont jedoch meist keine gute Wahl sind. Alternativ bieten sich für sicherheitsorientierte Anleger derzeit insbesondere Festgelder bei Direktbanken an, mit denen sich momentan – risiko- und gebührenfrei – bis zu 1,75% p.a. erzielen lassen. Interessant kann daneben eine Anlage in grundsoliden Unternehmensanleihen mit entsprechend kurzen Restlaufzeiten sein, die je nach Sicherheitsgrad zwischen 1,1% und 2,5% Jahresertrag bringen, aber angesichts der baldigen Fälligkeit kaum nennenswerte Kursrisiken bergen. Keine Alternative sind unter zeitlichen Gesichtspunkten hingegen Aktien, sollte das Geld hierfür doch mindestens fünf bis sieben Jahre zur Verfügung stehen.
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2013; 38(13):14-14