Depotgebühren

Beim Discounter ist manches gratis


Prof. Dr. Reinhard Herzog

Ein Wertpapierdepot über 100.000€ kann mehr als 300€ pro Jahr kosten, aber auch gratis zu haben sein: Die Preisspanne für die Dienstleistung „Wertpapierverwaltung“ ist enorm. Mit einer guten Planung können Apotheker hier erhebliche Kosten sparen.

Billige Discounter

Nahezu durchweg vorteilhaft sind die meisten Depots bei Direktbanken wie etwa der comdirect bank oder Cortal Consors. Nicht nur, dass die Transaktionskosten oft weit unter den Sätzen der Filialbanken liegen, auch die Depotführung zum Nulltarif ist hier Standard. Verlangt wird aber vielfach eine Mindestanzahl von Transaktionen. Wer z.B. bei der comdirect einen Wertpapiersparplan unterhält oder mindestens zweimal pro Quartal handelt, zahlt keine Depotgebühren mehr.

Der Nachteil: Die niedrigen Gebühren müssen sich Anleger mit einem Verzicht auf den persön­lichen Ansprechpartner und die individuelle Beratung „erkaufen“. Jedoch bieten auch die Discounter mittlerweile entsprechende Dienste einer aktiven Vermögensverwaltung an, wobei die dafür verlangte Gebühr von durchschnittlich 1,0 % p.a. meist nicht nur alle Transaktionsentgelte beinhaltet, sondern oft auch eine Rückerstattung der von der Bank erzielten Vergütungen, z.B. für Fonds, vorsieht.

Wer sich von seiner Hausbank nicht ganz trennen, aber dennoch Depotgebühren sparen will, hat mehrere Möglichkeiten. Zum einen bieten viele Banken kostengünstige Onlinedepots ohne Beratung an. Zum anderen kann auch ein parallel geführtes Depot bei einem Discounter Gebühren sparen: Rechtzeitig vor dem Berechnungsstichtag werden typischerweise besonders teure Positionen auf das Discountdepot übertragen – wobei dafür meist keine oder nur sehr geringe Entgelte anfallen.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2014; 39(02):14-14