Dr. Christine Ahlheim
Über pharmazeutische Themen hat sich Bundesgesundheitsminister Gröhe allerdings noch nicht geäußert. Interessant für die Apotheker dürfte jedoch sein, dass Gröhe sich für eine höhere Arztdichte im ländlichen Raum einsetzen will. So könnten junge Leute leichter einen Medizinstudienplatz bekommen, wenn sie sich verpflichten, später eine Landarztpraxis zu übernehmen.
Nachdem die Vorsitzende des GKV-Spitzenverbands Doris Pfeiffer zum Jahresende im Interview mit der Süddeutschen Zeitung die Apotheker heftig angegriffen und strukturelle Veränderungen gefordert hatte, reagierte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt in seinem Antwortschreiben mit deutlicher Verärgerung: Die Aussagen diskreditierten die Arbeit von mehr als 50.000 Apothekern, „die sich bisher als Vertragspartner Ihres Verbandes und seiner Mitgliedskassen verstanden haben“. Gerade in den letzten Jahren habe sich das Verhältnis der Apothekerschaft zum Spitzenverband erheblich verschlechtert: „Nimmt man Ihre merkwürdige Interviewäußerung hinzu, drängt sich die Frage auf, ob und wie Sie eigentlich in der Zukunft ein angemessenes Vertrauensverhältnis zwischen Vertragspartnern gestalten wollen.“
Der CSU-Abgeordnete Georg Nüßlein wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden der Unionsfraktion im Bundestag für Umwelt, Bau und Gesundheit gewählt. Nüßlein ist Diplom-Kaufmann und Doktor der Rechtswissenschaften. Er ist seit 2002 Mitglied des Bundestags und war zuletzt u.a. wirtschafts- und energiepolitischer Sprecher der CSU-Landesgruppe. In die Gesundheitspolitik müsse er sich einarbeiten, so Nüßlein gegenüber der Augsburger Allgemeinen.
ABDA-Präsident Friedemann Schmidt forderte in einem Beitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dass die Apotheker die Ärzte zukünftig mehr beraten sollten: „Es muss zum Normalfall werden, dass der Arzt einen Apotheker bei einer komplexen Medikation zu Rate zieht.“ Schließlich hafte der Apotheker, wie auch unlängst das Oberlandesgericht Köln festgestellt habe, für das ausgegebene Arzneimittel. Dies sei eine Chance, so Schmidt in der FAZ: „Wenn wir schon haften, was richtig ist, dann sollten wir unsere Verantwortung mit und gegenüber den Ärzten wahrnehmen.“
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2014; 39(02):2-2