Dr. Christine Ahlheim
Als wichtigste Maßnahme gegen den Ärztemangel fordert der Präsident der Bundesärztekammer Frank Ulrich Montgomery mehr Studienplätze in Humanmedizin. Deren Zahl sei seit den 90er-Jahren um 5% gesunken. Weitere Maßnahmen seien u.a. bessere Anerkennung und Bezahlung der Arbeit in Klinik und Praxis, flexible Arbeitszeitregelungen und mehr Angebote für Kinderbetreuung.
Gegenüber Kunden krampfhaft freundlich zu sein, egal wie man sich selbst fühlt, ist nicht zielführend – so das Ergebnis einer Studie von Wirtschaftswissenschaftlern der Universität Jena. Sogar das Gegenteil sei der Fall: Der Kunde habe nichts davon und für den Mitarbeiter sorge das ständige Vortäuschen von Gefühlen zusätzlich für mehr Stress und schnellere Erschöpfung. Wie die Auswertung von 275 real stattgefundenen Verkaufs- und Beratungsgesprächen in Dienstleistungsunternehmen zeigte, kommen allerdings Desinteresse oder gar Unhöflichkeit bei keinem Kunden gut an. Erlaubt seien hingegen, so die Jenaer Forscher, alle Nuancen der Freundlichkeit bis hin zur Neutralität.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe lehnt offenbar die Entlassung der PiDaNa aus der Rezeptpflicht weiterhin ab. Das Bundesgesundheitsministerium hat dem Bundesrat nun zum zweiten Mal eine Verordnung vorgelegt, mit der eine EU-Richtlinie zur Anerkennung von in anderen EU-Mitgliedstaaten ausgestellten Verschreibungen umgesetzt werden soll. Obwohl der Bundesrat als Voraussetzung für seine Zustimmung die Rezeptfreiheit für das Notfallkontrazeptivum Levonorgestrel gefordert hatte, ist diese auch in der Neufassung nicht enthalten.
Zwischen 2007 und 2012 haben 16.882 Ärzte Deutschland den Rücken gekehrt – so die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Fraktion Die Linke. Dabei zogen rund 4.300 Mediziner in die Schweiz, 1.700 nach Österreich, 1.000 in die USA und 600 nach Großbritannien. Gleichzeitig wanderten 11.500 Ärzte aus anderen Ländern in die Bundesrepublik ein. Da diese aber fast immer im Krankenhaus tätig sind, lindern sie nicht den Ärztemangel im ambulanten Sektor.
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2014; 39(09):2-2