Aktuelle Umfrage

Die Deutschen sind offen für Gesundheitsangebote von Branchenfremden


Dr. Christine Ahlheim

Fast jeder zweite Deutsche ist offen für innovative Gesundheitsangebote von Branchenfremden – so das Ergebnis der Studie „Healthcare & Pharma New Entrants“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Dazu wurden 1.000 Erwachsene bevölkerungsrepräsentativ befragt; da es sich um eine Online-Studie handelt, dürften allerdings Bevölkerungskreise, die wenig Technik-affin sind, unterrepräsentiert sein.

Am beliebtesten (48%: sehr sinnvoll, 39%: eher sinnvoll) ist ein E-Call-System im Auto, das nach einem Unfall automatisch den Rettungswagen ruft. An zweiter Stelle (29% bzw. 45%) steht das Angebot der Post, dass Briefträger einmal täglich bei älteren Menschen nach dem Rechten schauen. Gut die Hälfte der Befragten hält eine Kontaktlinse für Diabetiker, die den Blutzucker misst, für sehr bzw. eher sinnvoll, knapp die Hälfte ein iPhone mit Zusatzgerät zum Blutdruckmessen. An letzter Stelle der Beliebtheitsskala stehen Drohnen, die Arzneimittel nach Hause liefern (12% bzw. 25%).

Während 49% der Befragten bei diesen Angeboten nur Anbietern aus der Gesundheitsbranche vertrauen, ist es 43% egal, wer der Anbieter ist, solange Qualität und Ergebnis stimmen. Abgesehen von Arztpraxen und Apotheken, können sich die Befragten vor allem vorstellen, zusätzliche Gesundheitsdienstleistungen zu Hause (84% sehr bzw. eher wahrscheinlich) oder im Sanitätshaus (83%) in Anspruch zu nehmen. Rund die Hälfte nennt Drogerie und Fitnessstudio, weit abgeschlagen sind Einkaufszentren, Supermärkte und Kosmetik- oder Friseursalons.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2014; 39(20):3-3