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AWA-Rückblick: Nachrichten in aller Kürze


Dr. Christine Ahlheim

OTC-Arzneimittel müssen von den Patienten in der Regel selbst bezahlt werden, aber Sportkurse soll es zukünftig auf Rezept geben. Das plant der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Jens Spahn. In der Bild-Zeitung äußerte er: „Es muss nicht immer ein Arzneimittel sein, bei vielen Erkrankungen hilft auch ganz einfach mehr Bewegung.“ Da aber viele Patienten erwarteten, dass sie beim Arztbesuch auch ein Rezept bekämen, könnten Sportkurse auf Rezept der richtige Weg sein. Der Vorschlag soll, so Spahn, in das noch für dieses Jahr angekündigte Präventionsgesetz aufgenommen werden.

Ein Unternehmen darf älteren Arbeitnehmern mehr Urlaub gewähren als jüngeren – so ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts (9 AZR 956/12). Jüngere Beschäftigte würden dadurch, so die Erfurter Richter, nicht diskriminiert, da das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz die Festlegung besonderer Arbeitsbedingungen für ältere Mitarbeiter erlaube. Im konkreten Fall wollte eine Mitarbeiterin der Schuhfabrik Birkenstock statt „nur“ 34 Urlaubstagen 36 Urlaubstage – genau wie ihre älteren Kollegen.

Für gut verdienende Arbeitnehmer und ihre Arbeitgeber wird es ab Januar 2015 teurer: Die Beitragsbemessungsgrenzen in den Sozialversicherungen steigen, falls der Bundesrat zustimmt, an. Die Beitragsbemessungsgrenze für die Renten- und die Arbeitslosenversicherung soll im Westen Deutschlands von 5.950€ auf 6.050€ und im Osten von 5.000€ auf 5.200€ angehoben werden. Bei der Kranken- und der Pflegeversicherung ist ein Anstieg von derzeit 4.050€ auf 4.125€ geplant, wobei hier für ganz Deutschland derselbe Betrag gilt.

Die Homöopathie ist weiterhin im Aufwind: Der Anteil der Verwender stieg nach einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach von 53% im Jahr 2009 auf aktuell 60%. Dabei greifen vor allem Frauen zu Homöopathika: 73% der weiblichen Befragten gaben an, diese zu verwenden, der Anteil der Männer liegt bei 48%. Und in Westdeutschland nehmen 64% homöopathische Arzneimittel ein, im Osten sind es nur 44%.

Die Hausärzte zieht es wieder mehr aufs Land, der Anteil der Existenzgründungen in ländlichen Regionen hat sich innerhalb von zwei Jahren annähernd verdoppelt – das geht aus der Existenzgründungsanalyse für Hausärzte der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) und des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung (ZI) hervor. Danach ließ sich 2012/2013 mehr als jeder zehnte Hausarzt (11,5%) in einer Region mit weniger als 5.000 Einwohnern nieder, während dies 2010/2011 nur 5,9% taten. Dennoch bleibt die Versorgungssituation in ländlichen Regionen problematisch, da sich nach wie vor insgesamt zu wenige Hausärzte niederlassen.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2014; 39(21):2-2