Dr. Christine Ahlheim
Deutliche Worte zur Äußerung von DAK-Chef Herbert Rebscher, dass Nullretaxationen grundsätzlich gerechtfertigt seien, fand der Präsident der Hamburger Apothekerkammer Kai-Peter Siemsen anlässlich der Eröffnung der diesjährigen Wirtschafts-Interpharm in Hamburg: „Rebscher soll sich lieber um seine DAK kümmern, als um die Welt zu reisen und Interviews zu geben.“ Die Äußerungen von Rebscher seien „respektlos, anmaßend und oberlehrerhaft“.
Einig waren sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion am ersten Tag der Wirtschafts-Interpharm beim Thema Geld: DAV-Vorsitzender Fritz Becker, Wilfried Hollmann, Vorstandsvorsitzender NOWEDA, und GEHE-Chef André Blümel forderten, dass mehr Geld ins System müsse, da es keine wesentlichen Einsparmöglichkeiten mehr gebe. Konkret forderte Becker eine Anhebung des Fixzuschlags auf 9,35€ und eine Regelung für die Anpassung. Ferner schlug Becker vor, über das Thema „Stückrabatt“ nachzudenken.
Auch wenn die ABDA dagegen ist – bei der Podiumsdiskussion am zweiten Tag der Wirtschafts-Interpharm sprachen sich die ADEXA-VorsitzendeBarbara Neusetzer, die BVpta-Vorsitzende Sabine Pfeiffer und Magdalene Linz, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen, einhellig für eine Verlängerung der PTA-Ausbildung auf drei Jahre aus. Linz wies aber darauf hin, dass die Attraktivität des PTA-Berufs nicht unter höheren Ausbildungskosten leiden dürfe und der Staat die PTA-Ausbildung fördern und kostenlose Schulen anbieten müsse.
Die Pläne der Bundesregierung, Cannabis leichter als Arzneimittel zugänglich zu machen, nehmen die Grünen zum Anlass, ihren alten Traum von der Legalisierung des Haschischkonsums zu realisieren. In ihrem kürzlich vorgestellten Entwurf eines „Cannabiskontrollgesetzes“ wollen sie erwachsenen Privatpersonen den Erwerb und Besitz von bis zu 30g Cannabis oder drei Cannabispflanzen zum Eigenbedarf erlauben; unter 18 Jahren sollen Erwerb und Besitz vollständig untersagt sein. Cannabis und Cannabis-haltige Produkte dürfen nach den Vorstellungen der Grünen nur in zugelassenen Fachgeschäften verkauft werden.
Erwartungsgemäß hat der Bundesrat dem OTC-Switch von ellaOne (Ulipristalacetat) zugestimmt. Sein „Ja“ verknüpfte er mit dem Verbot des Versandhandels für Notfallkontrazeptiva und der Begrenzung auf Zubereitungen mit bis zu 30mg Wirkstoff.
Die Finanzreserven der gesetzlichen Krankenversicherung addierten sich laut Mitteilung des Bundesgesundheitsministeriums zum Jahreswechsel 2014/ 2015 auf rund 28Mrd.€, wobei die gesetzlichen Krankenkassen über rund 15,5Mrd.€ und der Gesundheitsfonds über rund 12,5Mrd.€ verfügen.
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2015; 40(06):2-2