AWA

Gripsgymnastik


Prof. Dr. Reinhard Herzog

Hier eine Aufgabe aus dem Bereich Sortimentsgestaltung:

Platzbedingt müssen Sie sich zwischen zwei gängigen Schmerzpräparaten, die jetzt noch beide in der Sichtwahl stehen und von denen Sie je 200 Packungen an Lager haben, entscheiden, welches Sie herausräumen. Sie wissen: Egal, welches Produkt Sie herausnehmen, der Absatz sinkt etwa auf die Hälfte. Präparat A kostet 4,00 € im Einkauf und 11,90 € brutto im Verkauf und verkauft sich 25 mal im Monat. Präparat B kostet 2,00 € im Einkauf und 5,95 € brutto im Verkauf und dreht sich 50 mal im Monat. Welches räumen Sie jetzt heraus?

Lösung des Rätsels aus dem letzten AWA Nr. 01/2016:

Bei Privatverordnungen würde sich am Rohertrag nichts ändern. Sie würden nur weniger Mehrwertsteuer „einnehmen“, die Sie bis zum 10. des Folgemonats abführen müssen (Liquiditätsaspekt). Im GKV-Segment indes sind die 1,77 € Kassenabschlag ein Bruttobetrag, netto sind es „nur“ 1,49 €. Bei 7 % MwSt. wären es jedoch 1,65 €, also 16 Cent mehr, bei durchschnittlich rund 30.000 GKV-Rx-Packungen also immerhin 3.200 € Rohertragsverlust im Jahr!

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2016; 41(02):2-2