Editorial

Etwas Neues wagen?


Prof. Dr. Reinhard Herzog

Ohne Zweifel, der Alltag ist unschöner geworden. Häufig trifft man auf eine gewisse Resignation trotz ganz guter Zahlen. Soll es das sein, noch zig Jahre bis zur Rente? Nun, andernorts ist ebenfalls nicht alles Gold, was glänzt. Bürokratie und Komplexitätsfallen schlagen auch in anderen Branchen gnadenlos zu. Warum haben wir den Abgasskandal, bei dem kaum ein Hersteller gut aussieht? Warum explodieren die Forschungskosten in der Pharmaindustrie? Warum steht die Finanzbranche vor gewaltigen Umwälzungen? Warum findet eine Umverteilung von unten nach oben statt, warum können – quer durch die Branchen – eigentlich nur noch die Großen, allenfalls noch eine kleiner werdende Schicht außerordentlich flexibler und kreativer Mittelständler überleben (und selbst die oft nur mit „Trickserei“)?

Ein wesentlicher Grund liegt darin, dass die Schrauben teils völlig widersinniger Regulierung immer weiter angezogen werden, und zudem alles immer komplizierter gemacht wird – durchaus zum Nutzen vieler Regulierungs- und Komplexitäts-Profiteure.

Da denkt mancher nur noch an die Flucht in etwas Neues oder ganz ans Aufhören. Doch wo ist es wirklich besser? Wechselt man nur das Hemd? Das Nachdenken darüber ist opportun, denn kluge Menschen haben immer eine Alternative. Oft wird es jedoch der Plan B bleiben, denn so leicht ist Ihre jetzige Lage vielfach gar nicht zu toppen!

Herzlichst,

Ihr Dr. Reinhard Herzog

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2016; 41(09):2-2