Dr. Michael Brysch
Dem „Apothekenreport 2017“ der Aliud Pharma GmbH zufolge halten 94,7 % der 300 befragten Apotheker zwischen 25 und 70 Jahren die Digitalisierung für einen wichtigen Wachstumsfaktor in ihrer Branche. Nichtsdestotrotz besteht in der Umsetzung Nachholbedarf: So planen 27 % der Apotheken für das nächste Jahr keine Investitionen in die Digitalisierung; 15 % haben keine eigene Webseite. Außerdem überrascht, dass ein eigener Webshop – obwohl von 48,7 % der Apotheker für relevant gehalten – nur von 17 % tatsächlich angeboten wird und von 12 % im nächsten Jahr eingerichtet werden soll. Allerdings kann man bei 77 % der Apotheken bereits online via E-Mail oder Chat bestellen und bei 52 % zusätzlich über mobile Wege wie SMS, WhatsApp oder eine apothekeneigene App. Als Gründe für die Zurückhaltung in Sachen Digitalisierung gaben 54 % der Befragten Überforderung bei der Entscheidung, 52 % hohe Kosten, 42,3 % bzw. 45,7 % fehlendes Know-how bei sich selbst bzw. den Kollegen und 43,3 % hohen Zeitaufwand an.
Der Gesamtumsatz im GVK-Arzneimittelmarkt von Juli 2016 bis Juni 2017 belief sich nach Angaben von QuintilesIMS auf 37,6 Mrd. €. 5,6 Mrd. € davon (15 %) entfielen auf Präparate mit Erstattungsbetrag. Basis war der Apothekenverkaufspreis abzüglich der Zwangsrabatte für Hersteller und Apotheken sowie der gemeldeten Rabatte aus Erstattungsbeträgen nach § 130 SGB V. Einsparungen aus Rabattverträgen wurden nicht berücksichtigt.
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2017; 42(18):2-2