Dr. Hubert Ortner
Die Zahl der Krankenkassen ist zu Jahresbeginn 2022 erstmals unter die Marke von 100 gefallen. Das geht aus einer Liste des GKV-Spitzenverbands (GKV-SV) hervor.
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Davon haben laut dem Vergleichsportal www.gesetzlichekrankenkassen.de 16 Kassen ihre Zusatzbeiträge erhöht. Die Seite wird von der Kassensuche GmbH betrieben. Die Erhöhung liege zwischen 0,2 und 0,7 Prozentpunkten. Darunter seien auffällig viele AOKs, nämlich neun von elf, hält das Portal fest. So hat etwa die AOK Nordwest ihre Beiträge um 0,4 Prozentpunkte erhöht. Sie begründet das unter anderem mit den kostenintensiven Gesetzen des ehemaligen Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU), der Verpflichtung, Finanzreserven abzubauen und darüber hinaus Mittel aus diesen in den Gesundheitsfonds abzuführen.
Zehn Krankenkassen haben dagegen ihren Beitrag abgesenkt. Die Reduzierung liegt zwischen 0,08 und 0,5 Prozentpunkten.
Laut Krankenkassenliste des GKV-SV gibt es jetzt nur noch 97 Krankenkassen. Zuvor waren es noch 102 gewesen. Die Reduzierung geht auf Fusionen zurück, die sich alle auf Ebene der Betriebskrankenkassen abspielten.
Damit setzt sich der Trend zur Konsolidierung weiter fort: So schrumpft die Zahl der Krankenkassen von Jahr zu Jahr – alleine seit dem Jahr 2000 sind mehr als drei Viertel der deutschen Kassen (77%) vom Markt verschwunden.
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2022; 47(05):3-3