Apotheken setzen auf eigene Botendienste

Große Skepsis gegenüber Online-Lieferdiensten


Dr. Hubert Ortner

Apotheken in Deutschland setzen überwiegend auf eigene Botendienste – Online-Sofort-Lieferdienste spielen (noch) keine große Rolle. Zu diesem Ergebnis ist der Apothekenkonjunkturindex (APOkix) in seiner März-Ausgabe gekommen. So geben 90% der befragten Apotheker an, dass sie auch zukünftig auf ihren eigenen Botendienst zurückgreifen und andere Sofort-Lieferdienste nicht in Anspruch nehmen werden – auch nicht als Ergänzung zum eigenen Botendienst. Knapp ein Drittel der Befragten erklärte, dass ihr Botendienst bereits ein Sofort-Lieferdienst sei: Hier können rezeptfreie Arzneimittel per App bestellt und auf Wunsch in maximal 30 Minuten ausgeliefert werden.

Während Online-Sofort-Lieferdienste wie Gorillas & Co. insbesondere im Lebensmitteleinzelhandel längst etabliert sind, steht die Apothekerschaft diesen Dienstleistungen eher kritisch gegenüber: Bei 83 % der Befragten sind pharmazeutische und/oder juristische Bedenken stark ausgeprägt. Eine Ausweitung von Online-Sofort-Lieferdiensten auf rezeptpflichtige Arzneimittel erachten 71% als "No-Go". Unterm Strich können sich 60% der Apothekeninhaber nicht vorstellen, mit entsprechenden Online-Sofort-Lieferdiensten zu kooperieren, knapp ein Drittel ist noch unentschlossen. Insofern bleibt abzuwarten, wie sich der branchenübergreifende Trend des sog. "Quick Commerce" in der Apothekenwelt entwickeln wird.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2022; 47(08):3-3