Social Recruiting - Personalgewinnung neu gedacht

Die klassischen Recruiting-Mittel wie Stellenanzeigen in Tages- oder Fachzeitschriften sind schon seit einiger Zeit nicht mehr der erfolgversprechendste Weg bei der Suche nach passenden Mitarbeitern. Längst ist das Internet der zentrale Ort für die Mitarbeitergewinnung geworden. Doch die Suche gestaltet sich auch dort zunehmend schwieriger.

Vielversprechende Alternativen zu den klassischen Digitalformaten wie Stellenanzeigen auf Jobportalen oder der eigenen Internetseite können die sozialen Medien sein. Nutzer verfolgen hier berufliche Interessen gleichberechtigt mit privaten Inhalten, und junge, digitalaffine Fachkräfte nutzen Social Media immer öfter auch gezielt zur Jobsuche. Sie können potenzielle Mitarbeiter hier gezielt ansprechen: Das geht über organische Posts, wesentlich effizienter ist aber das Platzieren von Anzeigen, da diese filigran auf die unterschiedlichsten Zielgruppen ausgesteuert werden und deutlich größere Reichweiten erzielen können. Somit vermeiden Sie Streuverluste. Das gilt nicht nur für das Social Recruiting, sondern auch für die Image- und Produktwerbung.

Die Personalgewinnung durch Social Recruiting bietet Ihnen aus gleich mehreren Gründen eine große Chance:

• Zum einen haben Sie mithilfe der von den Social-Media-Plattformen zur Verfügung gestellten Nutzerdaten die Möglichkeit, ihre Zielgruppen sehr präzise anzusteuern.
• Zum anderen ist diese genaue Zielgruppenansprache auch noch deutlich kostengünstiger als das Schalten von Stellenanzeigen über klassische Kanäle wie Tageszeitung oder Jobportal.

Grundsätzlich gilt: Es ist hilfreich, sich als Apotheke dauerhaft in den sozialen Netzwerken zu präsentieren – unabhängig davon, ob Sie aktuell auf Mitarbeitersuche sind. Nur so bleiben Sie in ihrem lokalen Umfeld sichtbar und in den Köpfen.

Das entscheidende Kriterium für Erfolg im Social Web ist Authentizität: Wenn Sie ein klares Profil für Ihre Apotheke herausarbeiten, haben Sie ungleich bessere Chancen, als interessanter Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.

Wenn Sie Social Recruiting betreiben, sollten Sie auch Ihre eigene Website – am besten mit einer separaten Landingpage für jede ausgeschriebene Stelle – einbeziehen. Der Beitrag auf den sozialen Netzwerken führt dann per Link hierhin und die Nutzer zu vertiefenden Informationen zur ausgeschriebenen Stelle. Dabei ist es wichtig, dass Sie Interessenten eine direkte Kontaktmöglichkeit geben. Ohnehin ist es sinnvoll, dass Sie die eigene Webpräsenz mit Blick auf das Recruiting kontinuierlich pflegen.

Eine klare Zielgruppendefinition ist der Beginn jeder erfolgreichen Personalsuche. Welche Art von Fachkraft suchen Sie: PTA, PKA oder Pharmazeuten? Welche Qualifikation sollte der Bewerber mitbringen, welche Erfahrungen und Fähigkeiten? Ebenfalls wichtig: die geografische Nähe. In welchem Umkreis rund um die Apotheke möchten Sie Menschen ansprechen?

Die Sozialen Netzwerke bieten noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, den Personenkreis, dem Inhalte ausgespielt werden sollen, einzugrenzen: Alter, Geschlecht, Hobbys, die Affinität zu bestimmten Themen. Haben Sie in Ihrer Apotheke zudem einen bestimmten Beratungsschwerpunkt, lohnt es sich, das bei der Zielgruppendefinition ebenfalls zu berücksichtigen.

Beispiel: Spielt bei Ihnen die apothekenkosmetische Beratung eine große Rolle, kann es sich lohnen, kosmetikaffine Fachkräfte anzusprechen, weil es vielleicht genau dieser zusätzliche Punkt ist, der jemanden in einer ungekündigten Stellung dazu bewegen kann, sich neu zu orientieren.

Hier zeigt sich aber auch deutlich: Social Recruiting ist nichts, womit Sie einfach mal so loslaufen sollten: Vorarbeit ist unerlässlich für gewinnbringende Ergebnisse. Im ersten Schritt ist es wichtig, dass Sie sich über das eigene Profil klar werden: Was unterscheidet Sie vom Wettbewerb, was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal?

Das entscheidende Kriterium für Erfolg im Social Web ist Authentizität: Wenn Sie ein klares Profil für Ihre Apotheke herausarbeiten, haben Sie ungleich bessere Chancen, als interessanter Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Vor allem schnelle Reaktionszeiten sind der Schlüssel zur Authentizität: Vernachlässigen Sie niemals Kommentare oder Nachrichten, lernen Sie vom Input Ihrer Zielgruppen und justieren Sie Ihre Strategie entsprechend nach. Nutzen Sie auch GIFS, Sticker, Memes oder Ähnliches, um mit Ihrer Zielgruppe zu kommunizieren. Gibt es spezielle Gruppen, die sich thematisch mit Ihren Inhalten beschäftigen? Damit maximieren Sie die Reichweite bei Ihrer Zielgruppe.

Ziel ist es, diejenigen Social-Media-Kanäle zu identifizieren, auf denen die für Ihre Apotheke relevante Zielgruppe am besten angesprochen werden kann. Bei Jobangeboten empfiehlt sich eine Fokussierung auf Facebook (täglich etwa 10 Millionen aktive Nutzer in Deutschland) und Instagram (11 Millionen), da diese über die meisten Nutzer verfügen und Anzeigen zielgruppengenau aussteuern können. Facebook ist eines der größten Netzwerke mit einer starken Durchdringung in der Altersgruppe von 18 bis 54 Jahren. Tiktok, Snapchat oder Twitch eignen sich indes eher zur Ansprache einer jüngeren Zielgruppe, z.B. für eine PKA- oder PTA-Stelle.

Unbedingt empfehlenswert sind die beiden Businessnetzwerke LinkedIn und Xing. Zwar ist eine Anzeigenschaltung hier sehr teuer, dafür können die Netzwerke optimal für eine persönliche Direktansprache vielversprechender Kandidaten genutzt werden (Activ Sourcing).

Grundsätzlich zu empfehlen ist immer eine Kombination aus mehreren Social-Media-Kanälen, weil nicht alle Angehörigen einer Zielgruppe dieselben Social-Media-Nutzungsgewohnheiten haben. Sie kommunizieren glaubhaft, sobald Sie alle Ihre aktiven Social-Kanäle einbinden. Den einmal von Ihnen aufbereiteten Content können Sie für unterschiedliche Kanäle nutzen (Content Recycling) – angepasst an die jeweilige Plattform und die dort aktiven Nutzer.

Das Aufsetzen von Werbeanzeigen für Facebook und Co. lässt sich mit ein wenig Einarbeitung in Eigenregie machen oder aber – was deutlich zeitsparender und effizienter ist – mithilfe eines spezialisierten Dienstleisters. Die Werbeprofis analysieren für Sie das Bewerberpotential in der gewählten Region, schauen sich den direkten Wettbewerb an und entwickeln auf dieser Basis eine individuelle, regional ausgesteuerte Mediastrategie, bei der Stellenanzeigen zielgruppengenau ausgespielt werden.

Fazit: Die Nutzung sozialer Medien zur Personalsuche bereichert das Recruiting und ist nach einmaliger Vorarbeit und mit professioneller Unterstützung ebenso erfolgversprechend wie ressourcenschonend. Positiver Nebeneffekt: Ihre Apotheke bleibt sichtbar und relevant in ihrem Einzugsgebiet.

Für eine Recruiting-Kampagne konnte die Thor Apotheke aus Stadtallendorf gemeinsam mit den Experten von moccamedia binnen vier Wochen nach dem Ausspielen einer Stellenanzeige bei Facebook und Instagram eine Reichweite von etwa 60.000 Sichtkontakten erzielen. Davon hatten etwa 300 Nutzer starkes Interesse an der Anzeige und haben auf diese geklickt.

Die Effizienz dieser Online-Maßnahme zeigt sich auch anhand des Preises. Verglichen mit einer Anzeige in der regionalen Tageszeitung konnte die Apotheke mittels Social Recruiting gut 90 % an Kosten einsparen und hat für 1.000 Werbekontakte gerade einmal 6,50 € bezahlt.

Arne Hackmann, Direktor Business Development, moccamedia GmbH, 54290 Trier, E-Mail: apotheken-marketing@moccamedia.coM