Claudia Mittmeyer
Derzeit steht die globale Finanzkrise ganz im Fokus der Aufmerksamkeit. Ganz ungelegen kommt dies Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt wohl nicht. Denn damit geraten Themen wie etwa die Anfang 2009 anstehende Einführung des Gesundheitsfonds mit all seinen „Vorwehen“ – Stichwort: einheitlicher Beitragssatz – ein wenig aus der öffentlichen und politischen Wahrnehmung.
Allerdings mehren sich zwischenzeitlich auch Stimmen, die im Hinblick auf die Finanzkrise vor der Einführung des Gesundheitsfonds warnen und eine Verschiebung des einheitlichen Beitragssatzes fordern. Denn angesichts der deutlich verschlechterten Konjunkturprognose für 2009 sei auch mit finanziellen Risiken für die Krankenkassen zu rechnen.
Die Bundesgesundheitsministerin weist derartige Befürchtungen erwartungsgemäß vehement zurück. Sie geht vielmehr davon aus, dass der einheitliche Beitragssatz der Krankenkassen längere Zeit stabil bleibt und dass es 2009 – entgegen anderslautenden Auffassungen – nicht zu einer flächendeckenden Einführung von Zusatzbeiträgen kommt. Um mit den Worten von Goethes Faust zu sprechen: „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.“
Eines sollte man sich jedoch bewusst machen: Was die Bevölkerung gerade in den momentan unruhigen Zeiten braucht, ist Sicherheit und Vertrauen – auch in unser Gesundheitssystem. Dieses Vertrauen sollte man nicht verspielen, indem man das Prestigeprojekt Gesundheitsfonds auf Biegen und Brechen etabliert und dabei Versprechungen macht, die sich im Nachhinein als Makulatur erweisen dürften.
Deutscher Apotheker Verlag
AWA -Redaktion
Claudia Mittmeyer
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2008; 33(21)