Editorial

Eigenes Sicherheitsnetz


Claudia Mittmeyer

Die Hiobsbotschaften nehmen kein Ende: Banken in finanzieller Schieflage, Milliardenverluste großer Unternehmen und nun auch noch eine weltweite Rezession für 2009, so die neueste Einschät­zung des Internationalen Währungsfonds (IWF). Manch einer mag sich fragen, wie es überhaupt so weit kommen konnte. Eigentlich, so möchte man meinen, hätten doch bereits viel früher die Alarmglocken schrillen müssen. Für Brancheninsider kam die Finanzkrise indes nicht völlig überraschend. Doch anscheinend hat man wohl mancherorts sehenden Auges den finanziellen Kollaps in Kauf genommen.

Was derzeit auf dem internationalen Parkett beobachtet werden kann, ist allerdings auch „in kleinerem Maßstab“ durchaus keine Seltenheit. So verzeichneten etwa die deutschen Amtsgerichte nach Angaben des Statistischen Bun­desamtes im ersten Halbjahr 2008 insgesamt 77.225 Insolvenzen, darunter 14.650 von Unternehmen und 48.466 von Verbrauchern. Auch wenn Apothekerinnen und Apotheker meist weniger betroffen sind – völlig davor gefeit sind auch sie nicht, wie unser Beitrag auf den Seiten 5 bis 7 zeigt.

Daher sollte man die persönliche finanzielle Situation und die der Apotheke stets genau im Blick behalten – um rechtzeitig erste Anzeichen einer privaten bzw. unternehmerischen Schieflage erkennen und entsprechend gegensteuern zu können. Denn eines ist sicher: Finanzielle Rettungspakete von staat­licher Seite, wie sie derzeit für die Banken geschnürt werden, gibt es für Privatpersonen und mittelständische Unternehmen nicht. Von ihnen wird erwartet, dass sie ihr eigenes Sicherheitsnetz aufspannen.

Deutscher Apotheker Verlag

AWA -Redaktion

Claudia Mittmeyer

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2008; 33(22)