Immobilienpreise und Mieten

IVD-Immobilien-Preisspiegel 2008/2009


Prof. Dr. Reinhard Herzog

Leicht gesunkene Preise für Wohnimmobilien sowie Steigerungen bei den Gewerbemieten kennzeichnen derzeit die Situation am deutschen Immobilienmarkt. Dabei finden sich die teuersten 1a-Einzelhandelsflächen in München, Frankfurt, Hamburg und Stuttgart.

Der massive Konjunktureinbruch hat sich am deutschen Immobilienmarkt nach Beobachtungen des Immobilienver­bands Deutschland (IVD) bisher noch nicht nennenswert niedergeschlagen. Zwar konnte sich die in den vergangenen beiden Jahren zu beobachtende leichte Steigerungstendenz zuletzt nicht mehr weiter fortsetzen, jedoch kam es auch zu keinen nennenswerten Rückschlägen wie in einigen eu­ropäischen Nachbarländern oder gar den USA. Begründet wird diese Entwicklung von Branchenkennern zum einen mit dem ohnehin bereits gedrückten Preisniveau in Deutschland, zum anderen aber mit dem Wunsch vieler Anleger nach Sicherheit – die man der Immobilie als Kapitalanlage nun einmal zutraut.

So meldet der IVD in sei­nem neuen Preisspiegel für Wohn­eigentum nur einen mäßigen Preisrückgang. In den 388 analysierten Städten sind die Kaufpreise für Einfamilien- und Reihenhäuser bis zum 3. Quartal 2008 durchschnittlich um rund 0,5 % bzw. 1,0 % gefallen. Bei den Eigentums­wohnungen aus dem Bestand haben die Kaufpreise um etwa 1,5 % nachgegeben. Im Durchschnitt unveränderte Kaufprei­se wurden für Neubau-Eigen-tumswohnun­gen gezahlt.

Allerdings gibt es enorme Unterschiede. So kostete im bundesweiten Durchschnitt ein freistehendes Eigenheim in mittlerer Lage und von mittlerer Ausstattungsqualität (mitt­lerer Wohnwert) mit ca. 125 qm Wohnfläche bislang rund 194.000 €. Das gleiche Objekt schlug in einer deutschen Großstadt mit über 300.000 Einwohnern mit rund 278.000 € zu Buche. Die höchsten Prei- se werden in München mit 515.000 € (plus 5 % gegenüber dem Vorjahr) bezahlt, gefolgt von Stuttgart mit 450.000 € (unverändert), Frankfurt mit 380.000 € (minus 5 %) und Düsseldorf mit 350.000 € (unverändert).

Bei Eigentumswohnungen sieht der IVD eine Rückkehr zum Preisniveau von 2006, was einem Minus von 1,5 % entspricht. Eine circa 70 qm große Wohnung kostet im Durchschnitt rund 960 € pro qm und damit knapp 1,8 % we­niger als im Vorjahr. Die höchsten Preise werden in München mit 2.100 € pro qm gezahlt, gefolgt von Stuttgart und Düsseldorf mit 1.800 € pro qm.

Deutliche Steigerungen meldet der IVD hingegen für Gewerbemieten. Die Nettokaltmieten für neu vermietete Büroflächen

Erneuter Anstieg in 1a-Lagen

Zum zweiten Mal seit 2001 verzeichnet der IVD einen bundesweiten Mietpreisanstieg für 1a-Einzelhandelsflächen. Die Neuvertragsmieten in 1a-Lagen der Geschäftskerne sind im bundesweiten Durchschnitt um knapp 2 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Teuerster Standort bleibt München mit einer Spitzenmiete von rund 300 € pro qm. Dahinter folgen Frankfurt (230 € Spitzenmiete), Hamburg und Stuttgart (220 € Spitzenmiete). In Berlin liegt die Spitzenmiete bei 200 € pro qm.

IVD-Immobilien-Preisspiegel 2008/2009
Den IVD-Gewerbe-Preisspiegel und den IVD-Wohn-Preisspiegel können Sie zum Preis von jeweils 25,00 € im Bereich Leserservice oder telefonisch unter 0711/2582-353 als PDF-Datei oder als Printversion anfordern.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2009; 34(01):16-16