Dr. Christine Ahlheim
2009 hat kaum begonnen und schon haben wir mit der Landtagswahl in Hessen einen Vorgeschmack darauf bekommen, was uns bevorsteht: ein Super-Wahljahr mit etlichen Kommunal- und Landtagswahlen, der Bundespräsidenten- und der Europawahl sowie – quasi als Höhepunkt – der Bundestagswahl am 27. September.
Was sich bis dahin in unseren Medien abspielen wird – davor kann einem jetzt schon grausen. In der Gesundheitspolitik werden die üblichen Verdächtigen die üblichen Stereotypen wie „Alles medizinisch Notwendige wird von der GKV bezahlt“ von sich geben. Und der frisch in Kraft getretene Gesundheitsfonds wird von seinen Schöpfern als grandiose Erfindung gelobt, von der Opposition dagegen als Verzweiflungstat einer bei diesem Thema handlungsunfähigen Großen Koalition getadelt werden.
Spannend ist lediglich die Frage: Wird es – wie bei der letzten Bundestagswahl –zu einer Polarisierung zwischen dem SPD-Modell einer Bürgerversicherung und der von der CDU gewünschten Gesundheitsprämie kommen? Oder will man angesichts der großkoalitionären Gemütlichkeit, die ja vielleicht für weitere vier Jahre fortgesetzt wird, auf eine solche Zuspitzung verzichten? Und welche Rolle wird der neue CSU-Chef Horst Seehofer spielen, der die CDU-Gesundheitsprämie schon immer als Angriff auf sein christsoziales Gewissen empfand?
Froh sein können wir, wenn dieses Super-Wahlqualjahr endlich vorüber ist. Und aus Wahlkämpfern wieder Politiker werden, die hoffentlich eine vernünftige Gesundheitspolitik machen – mit einer angemessenen Rolle für die Apotheker.
Deutscher Apotheker Verlag
AWA -Redaktion
Dr. Christine Ahlheim M.A.
Apothekerin
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2009; 34(03):2-2