Aktien

Erfolg mit Qualitätsauswahl


Prof. Dr. Reinhard Herzog

Das Jahr 2009 hat gezeigt: Die Börse kann ausgesprochen spannend sein. Gingen die Kurse zunächst auf Talfahrt, folgte ab März 2009 eine kräftige Erholung. Mit einer gezielten Titelauswahl lassen sich jedoch Chancen optimieren und Risiken begrenzen.

Aktien – dies belegen alle längerfristigen Statistiken – sollten in keiner gut sortier-ten Geldanlage fehlen: Im Durchschnitt lassen sich bereits mit Standardwerten mehr als 7,0% Jahresertrag erzielen, in Spitzenzeiten liegen die Renditen sogar im deutlich zweistelligen Prozentbereich. Doch die Titelauswahl ist angesichts der mehr als 20.000 weltweit börsennotierten Papiere alles andere als einfach, sodass sich eine strategische Vorgehensweise in jedem Fall lohnt.

Als recht einfache Auswahlmethode hat sich die bereits 1997 erstmals vorgestellte AWA-Dividendenstrategie erwiesen. Aus einer vorge­gebenen Anzahl von Aktien – hier: den 30 DAX-Werten – werden die Papiere mit der höchsten Dividendenrendite ausgewählt.

In unserem Musterdepot sind es 12 Aktien, die Strategie funktioniert jedoch auch mit 5, 7 oder 10 Titeln. Voraussetzung ist allerdings, dass pro Position mindestens 5.000 € angelegt werden können, da ansonsten die Spesen übermäßig am Ertrag zehren. Umschichtungen erfolgen zweimal jährlich auf Basis der neuesten Dividendenschätzungen.

Zwei Grundgedanken stehen hinter dieser Strategie: Zum einen kann eine hohe Dividendenausschüttung als aktionärsfreundliche Maßnahme betrachtet werden. Diese Unternehmen werden also alles daran setzen, ihre Anleger nicht zu enttäuschen. Zum anderen sichert eine hohe Dividendenrendite den Kurs des Papiers in schwächeren Börsenphasen nach unten ab: Solange die Leistungen auch weiterhin erwartet werden können, sollte die Aktie im Fall eines möglichen Rückschlags weniger stark nachgeben als z.B. Aktien ohne Dividendenzahlung.

Erneut überdurchschnittlich war die Performance unseres Musterdepots im Jahr 2009: Während der DAX im Gesamtjahr rund 20% zulegen konnte, erreichte unsere „Top-12-Auswahl“ ein Plus von 21,8%. Der Vorsprung erstreckte sich dabei nahezu über das gesamte Jahr, jedoch konnte insbesondere im November ein bedeutendes Plus herausgearbeitet werden.

Zum Jahreswechsel 2009/2010 erfolgte wiederum eine Überprüfung der Depotzusammensetzung. Nicht mehr mit dabei sind jetzt die Aktien der Hannover Rück und von MAN. Hingegen wurden die Papiere von Merck KGaA und Siemens neu in die Musterrechnung aufgenommen. Damit setzt sich das Depot nun entsprechend der unten stehenden Tabelle zusammen.

AWA -Muster­depot werden fällige Dividendenzahlungen am Tag nach der Ausschüttung stets wieder in denselben Papieren angelegt.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2010; 35(03):12-12