Dr. Christine Ahlheim
Nur wenige Ratschläge aus der kommunistischen Sphäre dürften so viel Wahres enthalten wie das dem Begründer der Sowjetunion Lenin zugeschriebene Zitat „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“. Speziell die Apotheker sollten sich vor zu viel Vertrauensseligkeit hüten, da sie sich mit ihrer Apotheke in der Welt des Kaufmanns bewegen, für die sie in ihrer Ausbildung kaum Rüstzeug erworben haben.
Umso verlockender ist daher der Gedanke, alles, was mit dem „schnöden Mammon“ zu tun hat, den Fachleuten zu überlassen. Dass dies z.B. beim Thema Steuern sinnvoll und notwendig ist, steht außer Frage. Dennoch sollte man als Apothekenleiter auch hier nicht den Überblick verlieren. So gibt es – siehe unseren Beitrag auf den Seiten 5 bis 7 – offenbar Apotheker, die nicht genau wissen, über welches Einkommen sie nach sämtlichen Abzügen tatsächlich verfügen, und die deshalb in die Schuldenfalle laufen.
Genauso wichtig ist der Überblick beim Thema Geldanlage. Hier wird man in der Regel mit Beratern konfrontiert, die (auch) auf Provisionsbasis tätig sind und oft eher das eigene Wohl als das ihres Kunden im Auge haben. Doch wer deren Tipps aus Bequemlichkeit, Zeitmangel oder Desinteresse blind folgt, muss damit rechnen, dass sein hart verdientes Geld weniger für ihn, sondern in erster Linie für seine Bank arbeitet.
Nun braucht man kein komplettes BWL-Studium, um auch in wirtschaftlichen Dingen mitreden zu können. Oft befähigen schon der gesunde Menschenverstand und die regelmäßige Lektüre einschlägiger Fachartikel dazu, kritische Fragen zu stellen. Der AWA wird Sie hierbei auch in Zukunft tatkräftig unterstützen.
Deutscher Apotheker Verlag
AWA -Redaktion
Dr. Christine Ahlheim M.A.
Apothekerin
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2010; 35(03):2-2