Aktuell

AWA-Rückblick: Nachrichten in aller Kürze


Claudia Mittmeyer

  • Bundesgesundheitsminister Phi­lipp Rösler plant offenbar, „tricksende“ Pharma­hersteller, die die zum 1. August erfolg­te Anhebung des Zwangsrabatts umgehen wollen, mit einem erhöhten Zwangsrabatt von 20,5% zu bestrafen. Laut einer Untersuchung des Bundesgesundheitsministeriums gab es im Vorfeld bei 455 Arzneimitteln von 17 Herstellern Preissteigerungen, um die Anhebung des Rabatts auszugleichen.
  • Auf heftige Kritik stößt das Vorhaben der Regierungskoalition, dass künftig auch privat Versicherte vom 16-prozentigen Zwangs­ra­batt auf Arzneimittel profitie­ren sollen. So sprach SPD-Gesundheitsex­perte Karl Lauterbach von einer Klientelpolitik zulasten der Beitragszahler in der GKV. Auch die forschenden Arzneimittelhersteller sind gegen das Vorhaben: Es sei Sache der PKV, ihre Finanzen in Ordnung zu halten, nicht die Sache des Gesetzgebers.
  • „Zahlentricksereien“ mit dem Ziel, Jahr für Jahr milliardenschwere Honorar­er­hö­hungen durchzusetzen, warf Johann-Magnus von Stackelberg, stellvertreten­der Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes, der Ärz­teschaft als Reaktion auf deren Meldungen über einen bevorstehenden Ärz­te­mangel vor. Es gebe genügend Fachärzte, Probleme könnten künftig bei Hausärzten auftreten, wenn nicht gegengesteuert werde. Des­halb sollten sich alle Ärzte künftig nur noch in Regio­nen niederlassen dürfen, wo es einen echten Bedarf gebe.
  • Seit dem 1. September ist nach Mitteilung der ABDA nur noch jede fünfte Arznei­mittelpackung mit Festbetrag zuzahlungsbefreit. Grund da­für sind neu fest-ge­legte Festbeträge und Zu­zahlungsbefreiungsgrenzen.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2010; 35(18):2-2