Aktuell

AWA-Rückblick: Nachrichten in aller Kürze


Dr. Christine Ahlheim

  • In das AMNOG könnte in puncto der beabsichtigten Umstellung der Großhandelsspanne noch einmal Be­wegung kommen. Der gesundheitspolitische Sprecher der Union Jens Spahn unterbreitete auf dem Deutschen Apothekertag einen Alternativvorschlag. Das von Apotheken und Großhandel zu bewältigende Einsparvolumen von 400 Mio. € wäre demnach auch wie folgt zu erreichen: 200 Mio. € könnten durch einen Fixzuschlag von 70 Cent pro Packung und 3,4 % variablen Zuschlag für den Großhandel gespart werden, weitere 200 Mio. € über eine entsprechende Erhöhung des Apothekenrabatts an die Krankenkassen.
  • Während Beitragszahler, Apotheker und der pharmazeutische Großhandel ihren Beitrag leisten müssen, um das Milliardendefizit der gesetzlichen Krankenver­sicherung auszugleichen, dürfen die Ärzte sich im Jahr 2011 über einen deutlichen Honorarzuwachs von rund 1 Mrd. € freuen.
  • Die Zahl der Pharmaziestudenten hat zugenommen, dies zeigen aktuelle Zahlen des Hessischen Apothekerverbands. So waren im Wintersemester 2009/ 2010 insgesamt 1.601 Pharmaziestudierende an Hessens Universitäten eingeschrieben – 10,3% mehr als im Wintersemester 2007/ 2008. Bundesweit lag die Zahl im Vergleichssemester bei 12.485, was eine Steigerung von 6,5 % gegenüber dem Wintersemester 2007/2008 bedeutet.
  • Dass für Hoteliers der ermäßigte Mehrwertsteuersatz gilt, für Arzneimittel aber der volle, wurde schon vielfach diskutiert. Um weiteren unliebsamen Diskus­si­onen in dieser Legis­la­turperiode aus dem Weg zu gehen, hat Bundesfinanzminister Schäuble die im Koalitionsvertrag vereinbarte Überprüfung des ermäßig­ten Mehrwertsteuersat­zes erst einmal auf Eis gelegt.
  • Kaum hatte Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) den Vorschlag gemacht, die Kostenerstattung in der gesetzlichen Krankenversicherung aus­zuweiten, schon wehte ihm der Gegenwind aus Bayern ins Gesicht. Unions-Fraktionsvize Johannes Singhammer (CSU) bezeichnete die von Rösler eröffnete Debatte als „überhaupt nicht hilfreich“, sie würde die Versicherten nur unnötig verunsichern. Kostenerstattung sei und bleibe „ein Ausnahmefall in der gesetzlichen Krankenversicherung“.
  • Die Apothekenmitarbeiter werden dieses Jahr keine neue Lohnsteuerkarte für das Jahr 2011 zugeschickt bekommen. Da 2012 auf ein elektronisches Verfahren umgestellt werden soll, behält die Lohnsteuerkarte 2010 auch für das Jahr 2011 ihre Gültigkeit.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2010; 35(20):2-2