Nach drei Jahren Hausse an den meisten Aktienmärkten sind Anleger vorsichtig geworden. Insbesondere beim DAX ist in den vergangenen Monaten eine markante Stagnation auf hohem Niveau festzustellen. Gerade in einem solchen Seitwärtstrend ist es wichtig, das Depot nach einem soliden Anlagekonzept zusammenzustellen.
Unsere erstmals im Jahr 1997 vorgestellte Strategie basiert auf einer sehr einfachen Grundlage: Für ein Musterdepot werden die 12 dividendenstärksten Papiere aus dem Deutschen Aktienindex DAX ausgesucht. Alle sechs Monate wird die Zusammensetzung des Depots überprüft und ggf. angepasst. Papiere, die im Dividenden-Ranking nicht mehr unter den Top-12-Werten zu finden oder die aus dem DAX herausgefallen sind, werden verkauft, für den Erlös werden die neu hinzugekommenen Werte erworben. Alle Dividendenzahlungen und andere Erträge werden – analog zum DAX – stets am Tag nach der Zahlung in denselben Papieren wieder angelegt.
Damit ist die Anlagestrategie sehr einfach und auch vom Börsenlaien leicht nachvollziehbar. Denn außer der Dividendenrendite werden andere fundamentale oder charttechnische Gründe nicht berücksichtigt. Auch erfolgen außer an den jeweiligen Stichtagen (30.Juni und 30.Dezember) keine Änderungen bei der Zusammensetzung des Musterdepots. Dies kann zwar – etwa im Fall eines Börsencrashs – die Nerven durchaus strapazieren. Unter langfristigen Gesichtspunkten hat sich das Festhalten jedoch stets gelohnt, denn erfahrungsgemäß werden derartige Kursverluste bereits in 18 bis 36 Monaten wieder aufgeholt.
Hinter dieser Strategie steht die Annahme, dass eine hohe Dividendenzahlung nicht nur einen positiven Geschäftsverlauf signalisiert, sondern auch – und dies ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr – auf ein aktionärsfreundliches Verhalten des Unternehmens schließen lässt. Zudem stellt die Dividendenzahlung ein wertvolles „Sicherheitsnetz“ für den Fall einer Baisse dar.
Für das Jahr 2014 verzeichnete unser Musterdepot wie auch in den vergangenen Jahren eine durchweg erfreuliche Entwicklung: Sowohl Ende Januar als auch Anfang März wurden die Kursrückgänge des DAX markant abgemildert, in den Kurssteigerungsphasen im Februar und Ende März legte unser Musterdepot überdurchschnittlich zu. Während der DAX im ersten Halbjahr eine Wertentwicklung von 4,2% aufwies, brachte das Musterdepot immerhin 8,7%.
Zum 30. Juni 2014 erfolgte eine Überprüfung der Depotzusammensetzung. Herausgefallen sind die Aktien der Deutschen Lufthansa und der Bayerischen Motoren Werke, neu hinzugekommen sind die Papiere der Deutschen Bank und der Merck KGaA.
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2014; 39(15):12-12