AWA

Gripsgymnastik


Prof. Dr. Reinhard Herzog

Ja, das Thema Kassenrezepte! Der Einlieferungstermin steht wieder an – always the same procedure:

Sie wiegen brav Ihre Kassenrezepte (sagen wir mal meist zwischen 800 und 1.000 Gramm) vor der Einlieferung und schließen anhand des exakt gewogenen Durchschnittsgewichtes (um 1,3 Gramm) auf die Rezeptanzahl. Doch können Sie diese Rezeptanzahl tatsächlich zuverlässig benennen, ohne einzeln zählen zu müssen?

Lösung des Rätsels aus dem letzten AWA Nr. 10/2016:

Selbst bei einer eher niedrigen Rezeptspanne von 17 % ist trotz 19 % Kosten nicht automatisch der Verlust garantiert. Die Lösung liegt in einer Gegenrechnung von Aufwand und Ertrag je Rezept (Deckungsbeitragsrechnung), also der Rohertrag je Durchschnittsrezept versus Kosten.

Die Kosten je Rezept sind insbesondere der spezielle Zeitaufwand im HV dafür sowie die Rezeptkontrolle; das Packungshandling im Backoffice sowie alle sonstigen Allgemeinkosten der Apotheke werden hingegen gleichmäßig auf alle Packungen (Rx und Non-Rx) umgelegt. Niedrige Rezeptspannen deuten auf umgekehrt hohe Rezeptwerte und damit eher höhere Stückerträge. Sie machen also wohl nicht am einzelnen Rezept Verlust, sondern sollten eher die Kostenstruktur und Ihre Arbeitsprozesse insgesamt hinterfragen.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2016; 41(11):2-2