AWA

Gripsgymnastik


Dr. Michael Brysch

Manchmal müssen Sie auch in der Apotheke Betrachtungen anstellen, auf die Sie eigentlich lieber verzichten würden:

Sie versorgen ein Pflegeheim mit 100 Betten (voll ausgelastet). Der Altersschnitt liegt bei etwa 85 Jahren, 75 % der Heimbewohner sind Frauen. Wenn Sie Ihre Kundenkartei heute und in einem Jahr anschauen – was hat sich verändert?

Auflösung des Rätsels aus dem letzten AWA Nr.16/2017:

Rein monetär ist der Kaufkrafteffekt in der Apotheke – dem hohen Rezeptumsatz geschuldet – im Vergleich zum sonstigen Einzelhandel häufig relativ gering (Ausnahme: Lauflagen-/Center-Apotheken). Allenfalls machen sich ggf. mehr Privatrezepte mit ihrem höheren Ertrag bemerkbar. Bei den Barverkäufen korrelieren hingegen der Korbertrag und damit der OTC-Rohertrag einigermaßen mit dem Kaufkraftindex. Nehmen wir an, es seien zunächst 40.000 OTC-Packungen mit einem Stückertrag von gut 3 € verkauft worden (Rohertrag: ca. 120.000 €). Steigt die Kaufkraft von 95 % um 10 % auf 105 %, könnte sich der Rohertrag somit um ca. 12.000 € erhöhen. Wichtig für Sie und Ihre Kundenkommunikation ist dabei, die Ursache für die Kaufkraftveränderung zu analysieren: Sind z.B. alte Stammkunden verstorben und dafür junge, zahlungskräftige Menschen zugezogen?

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2017; 42(17):2-2