Dr. Michael Brysch
Am 9. Februar 2020 jährt sich die securPharm-Einführung zum ersten Mal – Grund für eine kleine Retrospektive. Basis sei eine Online-Umfrage, die die Apothekerkammer Berlin im September letzten Jahres mit 215 Apothekern (davon 202 aus öffentlichen Apotheken) durchgeführt hat – 43% der Teilnehmer waren Inhaber.
72% der Befragten verifizieren die mit den neuen Kennzeichen ausgestatteten Arzneimittel bereits beim Wareneingang, 17% tun dies nur zum Teil und 11% gar nicht. 80% nutzen das Verfalldatum aus dem Code im Warenwirtschaftssystem für die Lagerhaltung, 12% verwenden es nicht, und 8% wissen es nicht genau.
Laut 87% der Befragten hat sich der Arbeitsablauf insgesamt verlangsamt. Und so sehen auch lediglich 2% eine Verbesserung durch securPharm im Alltag, 23% eine nur leichte Veränderung, 44% aber eine leichte und 31% eine massive Verschlechterung. Die häufigsten Probleme dabei sind:
- Code nicht lesbar oder nur vermeintlicher Data Matrix Code (90%),
- Doppelerfassung, weil Code direkt neben Pharmazentralnummer (55%),
- Alarmmeldung (50%),
- Hersteller-Server funktioniert nicht (44%),
- Kontrolle Fertigarzneimittel (32%),
- Ausbuchung Kühlware vergessen (30%),
- Scanner funktioniert nicht (25%) und
- Großhandel nimmt Retoure nicht zurück (20%).
Die Hauptansprechpartner bei Problemen sind:
- Softwarehersteller bzw. -häuser (71%),
- securPharm selbst (21%),
- der Apothekerverein (19%) und
- der Großhandel (18%).
Die Tabelle zeigt, wie hoch die den Apotheken entstandenen Mehrkosten sind. Zurückführen lassen sich diese u.a. auf den Kauf von Hardware (66%), von EDV-Dienstleistungen (knapp 50%) und von Software (34%) sowie auf Personal (18%) und auf Umbauten (9%).

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2020; 45(03):3-3