Corona und der OTC-Markt

Was das Virus mit der Nachfrage angestellt hat


Dr. Michael Brysch

Die Umsätze im Over-the-Counter (OTC)-Gesamtmarkt haben im Zeitraum von Februar bis Dezember 2020 gegenüber dem Vorjahr leicht (um 3%) einbüßen müssen (Basis: tatsächliche Apothekenverkaufspreise). Das ergab das aktuelle "Corona-Update OTC-Markt" der Sempora Consulting.

Während die Vor-Ort-Apotheken zu Krisenbeginn (26. Februar bis 24. März 2020) bei den Umsätzen noch stärker als der Versandhandel zugelegt haben (+129% bzw. +123% gegenüber dem Vorjahr), konnte Letzterer in den darauffolgenden Zeiträumen immer ein Plus verbuchen. Die Offizinen indes lagen da stets unter ihren Vorjahreswerten. Am stärksten klafften die Umsatzveränderungen während des "harten Lockdowns" um Weihnachten auseinander: Zwischen dem 16. und dem 29. Dezember 2020 mussten die stationären Apotheken Umsatzeinbußen von 11% gegenüber dem Vorjahreszeitraum hinnehmen, während sich die Versender über ein Plus von 31% freuen konnten.

Das Update zeigt auch, dass sich die Nachfrage nach bestimmten OTC-Kategorien teils deutlich verändert hat. Gerade die topischen Antiseptika und Desinfektionsmittel erfuhren starken Aufwind. Und während Präparate zur Prävention und Immunstärkung zum Jahresende noch einmal wesentlich begehrter als im Vorjahr waren, entwickelten sich die Husten- und Erkältungsmittel seit Anfang November beschleunigt negativ (Tabelle).

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2021; 46(04):3-3