Dr. Michael Brysch
Dass Corona auch vor den (Einzelhandels-)Mietpreisen nicht Halt macht, war zu erwarten. Wie genau sich die pandemiebedingten Maßnahmen diesbezüglich auswirken, hat kürzlich der Immobiliendienstleistungsanbieter Jones Lang LaSalle Inc. (JLL) an 185 Einzelhandelsstandorten untersucht.
Demzufolge haben die Spitzenmietpreise im Verlauf des Jahres 2020 deutschlandweit um rund 2,1% nachgegeben, während sie in den sogenannten Big-10-Städten konstant geblieben sind (Tabelle).
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Bedingt durch den zweiten Lockdown prognostiziert JLL für das erste Quartal 2021 im deutschlandweiten Durchschnitt einen Einzelhandels-Mietpreisrückgang von rund 4,2% – und für die Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern sogar von 5,1%.
JLL hat auch die Leerstände untersucht und gibt für das zweite Halbjahr 2020 eine Verfügbarkeitsquote von circa 15% in den Big-9-Standorten an – das sind 4,0%-Punkte mehr als im Vorjahresvergleichszeitraum. Der befürchtete großflächige Leerstandsanstieg wäre indes ausgeblieben. Geschäftseinheiten bis 250 m2 seien sogar verstärkt (+2%-Punkte) nachgefragt worden. Und bei Flächen zwischen 250 m2 und 1.000 m2 hätte man eine nahezu konstante Quote festgestellt.
Insgesamt habe der Einzelhandelsvermietungsmarkt 2020 mit 384.800 m2 bei 825 Anmietungen rund 25% weniger Fläche als 2019 umgesetzt. Die Anzahl der Mietvertragsabschlüsse sei um etwa 28% zurückgegangen.
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2021; 46(05):3-3