Prof. Dr. Reinhard Herzog
Rezeptfreie Produkte haben dem Informationsdienstleister IQVIA zufolge 2020 mit 13,9 Mrd. € 22% des Umsatzes zum effektiven Verkaufspreis (–1% gegenüber 2019) und mit 1,2 Mrd. abgegebenen Packungen 61% des Absatzes (–4%) im gesamten Apothekenmarkt (Offizin und Versand) ausgemacht. Wie sich der Umsatz mit den rezeptfreien Produkten aufteilt, sehen Sie in der Abbildung.
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Beim Absatz der rezeptfreien Arzneimittel ergibt sich folgendes Bild:
- Selbstmedikation, apothekenpflichtige Arzneimittel: 79% (–6%),
- Verordnungen, apothekenpflichtige Arzneimittel: 14% (–16%) und
- Selbstmedikation, freiverkäufliche Arzneimittel: 7% (+6%).
Der Absatz der rezeptfreien Nichtarzneimittel teilt sich folgendermaßen auf:
- Produkte des medizinischen Sachbedarfs: 38% (+2%),
- Gesundheitsmittel: 37% (+5%),
- Kosmetik/Körperpflege: 25% (–0,3%) und
- Ernährung: 5% (–8%).
Corona-bedingt konnte der Versandhandel seinen monatlichen Marktanteil mit rezeptfreien Produkten zwischen Januar und November 2020 von 18% auf 24% erhöhen. Im März legte er beim Umsatz sogar um 58,0% zu und wuchs danach fast durchgängig niedrig zweistellig. Die Offizinen verbuchten im März zwar auch ein Umsatzplus (von 24,2%), ab April lagen sie aber stets im Minus.
Ihren Absatz mit rezeptfreien Produkten steigerten die Versender 2020 um knapp 19%, während die Vor-Ort-Apotheken 9% einbüßten.
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2021; 46(16):3-3