Dr. Hubert Ortner
Immer mehr Konsumenten kaufen infolge der hohen Inflation verstärkt bei Discountern. Die neue Studie der IFH Media Analytics zeigt: 41% der Befragten empfinden die produktübergreifenden Preissteigerungen als unfair. Für Händler und Hersteller gilt es, den Verbrauchern durch vertrauenswürdige Angebotskommunikation ein sicheres Gefühl zu vermitteln.

Jedoch transportiert nicht jedes Medium preisbezogene Werbebotschaften gleich gut. Als besonders glaubwürdig empfinden Kunden Preisangaben ganz klassisch im Geschäft. Aber auch der Prospekt wird von 64% der Befragten als grundsätzlich glaubwürdig eingeschätzt. Am schlechtesten schneiden Preiswerbebotschaften in sozialen Medien ab. Sie werden nur von weniger als 30% der Befragten als glaubwürdig eingestuft und bilden auch in den Bereichen kaufanregend (34%) und informativ (32%) das Schlusslicht.
Insgesamt zeigt sich aktuell ein klarer Anstieg der Preissensibilität. Themen wie Nachhaltigkeit, Qualität und Service der Produkte rücken in den Hintergrund. Werbeaussagen zu Rabatten und Sonderaktionen wurden von mehr als 60% der Befragten als kaufanregend und informativ bewertet. Auch in puncto Glaubwürdigkeit schnitten diese Kategorien am besten ab, während Werbung für Beratung und Service nur von 43% der Befragten für glaubwürdig gehalten wird.
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2022; 47(19):3-3