Alles nur eine Frage des Geldes …?

Die Zeiten, in denen Apotheken „wirtschaftliche Selbstläufer“ waren und die Rechnung am Ende des Jahres ohnehin immer aufging, neigen sich dem Ende zu. Die „Schönwetterphase“ vergangener Jahrzehnte ist endgültig vorbei, und über dem Apothekenmarkt haben sich dunkle Gewitterwolken formiert: Ob Fachkräftemangel, Kostensteigerungen oder überbordende Bürokratie – der Job als Apothekeninhaber oder Filialleiter ist zurzeit alles andere als vergnügungssteuerpflichtig. 

Allein auf das typisch deutsche Allheilmittel – „mehr Geld“ – zu hoffen, wie seit Monaten lautstark gefordert, ist riskant, zumal sich das BMG erst kürzlich sehr deutlich dazu geäußert hat: Die bisherige deutsche Lösung nach dem Motto „keine Reform, aber mehr Geld“ habe ausgedient.

Deshalb haben wir den Fokus unserer bewusst darauf gerichtet, was wir selbst in der Hand haben und aktiv gestalten können: Wo tun sich neue Märkte mit Zukunftspotenzial auf? Wie lassen sich teure Prozesse „weg-digitalisieren“?

Was bringt Sie als Apothekeninhaber unterm Strich wirklich weiter …? Gibt es dann auch noch on top eine Honorarerhöhung – umso besser!

Im ersten Teil der Veranstaltung werfen wir einen Blick auf die aktuelle Situation der Branche: Wie viele Apotheken braucht Deutschland tatsächlich? Diese wichtige „Nulllinie“ für alle ökonomischen Überlegungen wird DAZ-Wirtschaftsexperte Dr. Thomas Müller-Bohn einziehen. Daniela Hühold (Von Beust & Coll.) wird in ihrem Vortrag erläutern, was der Unterschied zwischen einer lauten und einer erfolgreichen Lobbyarbeit ist und wie letztere funktioniert. Schließlich wird Fabio Nobre (Inhaber der Bad Kreuznach Apotheken) der Frage auf den Grund gehen: „Alles nur eine Frage des Geldes? Was Apotheken wirklich weiterbringt.“

Der Mittelteil beginnt mit einem traditionellen Highlight, dem Key-Note-Vortrag des erfahrenen Apothekenwirtschafts-Experten und AWA-Herausgebers Prof. Dr. Reinhard Herzog. Er wird den Blick nach vorne richten und der Frage nachgehen: „Wo tun sich neue Märkte mit Zukunftspotenzial auf – Investieren statt lamentieren?“ Das leitet dann nahtlos über zu einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion, in der Karl Valentins humorvolle Ansage von vor 100 Jahren – „Früher war alles besser, auch die Zukunft“ – kritisch hinterfragt und in die Apothekenpraxis des 21. Jahrhunderts übersetzt wird.

Im dritten Teil geht es schließlich darum, wie sich die täglichen Prozessabläufe in Apotheken mithilfe digitaler Lösungen automatisieren und verbessern lassen. Dabei ist eine solche Optimierung der Abläufe freilich kein Selbstzweck: Vielmehr sollen durch effiziente Prozesse Freiräume für das chronisch überlastete Apothekenpersonal geschaffen werden. Dieses Thema ist wie gemacht für Prof. Dr. Ralf Ziegenbein, der am Institut für technische Betriebswirtschaft an der FH Münster lehrt: Er ist ausgewiesener Experte für Prozessoptimierung, kennt zugleich aber auch das Apotheken-Biotop aus etlichen Beratungsprojekten und kann insofern eine gute Brücke bauen.

Dasselbe Thema aus der Perspektive der Apothekenpraxis wird abschließend Lukas Frigger (Inhaber der Akazien Apotheke Bad Arolsen) beleuchten. Sein Vortragstitel lautet: „So sparen Sie wertvolle Ressourcen – nervige Prozesse einfach weg-automatisieren.“