Dr. Hubert Ortner
Die anhaltenden Lieferengpässe stellen weiterhin eine große Herausforderung für viele Apotheken dar – das zeigt die aktuelle Ausgabe des Apothekenkonjunkturindex Apokix. Nahezu alle Apotheken sind regelmäßig von kurzfristigen Lieferengpässen betroffen (98 %), die nicht nur einen erhöhten Mehraufwand für das Personal bedeuten (99 %), sondern auch auf Seiten der Kunden zu Unzufriedenheit führen (64 %). Nur ein Bruchteil der befragten Apotheker sieht eine Verbesserung für die kommenden Monate voraus (7 %), die überwiegende Mehrheit geht nicht davon aus (93 %).
Dabei sind verschiedene Medikamentengruppen unterschiedlich stark betroffen: Starke Lieferschwierigkeiten gab es zuletzt vorrangig bei verschreibungspflichtigen Medikamenten (97 %). Allen voran Antibiotika für Erwachsene und Kinder (97 % bzw. 95 %), Psychopharmaka und Antidepressiva (95 %), Blutdruckmittel (92 %) sowie Diabetes-Medikamente (92 %). Besonders schwerwiegend sind die Engpässe, wenn sie sich nicht durch Ersatzpräparate ausgleichen lassen, wie es unter anderem bei Diabetesmedikamenten und Kinderantibiotika der Fall war.
Das Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG), das im letzten Jahr in Kraft getreten ist, wird von vielen Apothekeninhabern als nicht ausreichend erachtet: 78 % der Befragten sehen weder kurz- noch langfristig eine Verbesserung der Lage durch das Gesetz. Nahezu alle Befragten fordern: Die Politik muss den Lieferengpässen mit weiteren Maßnahmen entgegentreten (97 %).
So bewerten Apothekeninhaber die Wirksamkeit des ALBVVG
Quelle: Apokix Januar 2024, IFH Köln
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