Gripsgymnastik
Kalendereffekt


Prof. Dr. Reinhard Herzog

„Gripsgymnastik“ mit dem AWA 07/2024

Das haben Sie bestimmt schon öfter mal gehört: Der „Kalendereffekt“ wird in statistischen Auswertungen, zum Beispiel bei Umsatzanalysen oder Arbeitszeitbetrachtungen, herangezogen. Was versteht man darunter, und wo spielt dieser Effekt in den Apotheken eine beachtenswerte Rolle?

Lösung des Rätsels aus dem AWA 06/2024:

Ein Hochpreis-Präparat zu 10.000 € Einkaufswert gilt es vorzufinanzieren. Mit 6 % Jahreszinssatz für das Kapital kostet das pro Tag etwa 1,65 € (1/365 von 6 % auf 10.000 € bezogen), bei 12 % Zins das Doppelte. Jede Woche bedeutet also eine Zinslast von rund 11,50 € bzw. 23 €. Wenn Sie direkt beim Hersteller mit nur einer Woche Zahlungsfrist und dafür 1,00 % Skonto bestellen, erhalten Sie 100 € Nachlass. Sie müssen aber, da die Großhandelsrechnung bei Bestellung zur Monatsmitte erst vier Wochen später fällig wird, drei Wochen früher gegenüber dem Großhandel bezahlen. Diese drei Wochen bedeuten eine Zinsbelastung von rund 34,50 € bzw. gut 69 €. Ihr Nachlass der Direktbestellung reduziert sich damit auf etwa 65,50 € bzw. gar nur 31 € bei 12 % Zins. Im letzteren Fall können Sie also genauso gut beim Großhandel bestellen, bei 6 % Zins lohnt die Direktbestellung deutlich. Die Betrachtung ändert sich jedoch, je nachdem welcher Zeitraum zwischen Bestellung bzw. Lieferung und dem Bezahldatum liegt.

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