Was wären die Alternativen?


Prof. Dr. Reinhard Herzog

Liebe Leserinnen und Leser,

wer seinen Wert taxieren möchte, sollte schauen, wie (potenzielle) Konkurrenten aufgestellt sind. Würden die den heutigen Apothekenjob wirklich erheblich billiger machen können, die ganzen Versandapotheken oder der Drogeriemarkt um die Ecke? Alle schielen sie auf die Vor-Ort-Apotheken und würden sie gern hier und da fleddern. Doch wie sehen deren Kostenstrukturen aus? Würden sich Krankenkassen und Patienten womöglich böse umschauen, wenn tatsächlich morgen solche Player einstiegen? Der unvoreingenommene Blick auf die Zahlen wird manchen wohl überraschen. Ohne zu viel zu verraten: Alle kochen sie nur mit Wasser …

Anders sieht die Rechnung bei einer komplett personenbefreiten „Automaten-Apotheke“ aus, die wir an späterer Stelle im nächsten Heft betrachten werden. Das vorab: Auch da wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Gefragt sind also bei diesen Reizthemen weniger die Angst und pauschale Ablehnung denn eine nüchtern-abschätzende Ratio. Wer gut wirtschaftet und ordentliche Leistung abliefert, muss sich nicht verstecken.

Derweil bleibt im Hier und Heute der Tarifabschluss zu verdauen. Finanziell sind die Apotheken aus Sicht der Inhaber:innen eher gut davongekommen. Die rein monetäre Erhöhung liegt weit unter dem, was in anderen Branchen erzielt wurde. Allerdings sinken – gesamthaft – die Beschäftigtenzahlen in den Apotheken inzwischen deutlich, woran die steigende Zahl der Betriebsaufgaben ihren Anteil hat. Ist es mit dem „Fachkräftemangel“ demnächst doch nicht mehr so weit her, zumal auch in anderen Branchen eher Rezessions- als Aufbruchsstimmung herrscht? Organisatorisch dürfte eher die 39-Stunden-Woche eine Challenge werden. Legen Sie im Zweifel lieber die entsprechenden 2,5 % in Geld obenauf, als eine enge, aber funktionierende Stundenplanung umzuwerfen!

Eine erholsame Urlaubszeit wünscht Ihnen,
verbunden mit den besten kollegialen Grüßen,

Ihr

Prof. Dr. Reinhard Herzog

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