Dr. Hubert Ortner
Liebe Leserinnen und Leser,
nur noch wenige Tage, dann wird ein neuer Bundestag gewählt. Wenn die CDU nicht noch ganz nach rechts umfällt oder Robert Habeck überraschend den Wirtschafts-Nobelpreis bekommt, dann spricht alles für eine Neuauflage von Schwarz-Rot. Von einer „großen Koalition“ wird man ja leider nicht mehr sprechen können. Die aus Apothekersicht entscheidende Frage dürfte spätestens bis März beantwortet sein: Welche Partei bekommt beim „Ministeriums-Schrottwichteln“ das tendenziell unbeliebte Bundesgesundheitsministerium ab ...?
Fällt dieses der CDU zu, dann darf man durchaus optimistisch sein: Denn der aussichtsreichste Kandidat der Christdemokraten auf den Posten des Bundesgesundheitsministers, Tino Sorge, hat sich stets für eine Stärkung der Vor-Ort-Apotheken ausgesprochen. Und das nicht nur mit wohlfeilen Plattitüden, wie sie von Oppositionspolitikern gerne verteilt werden, sondern durchaus konkret und substanziell, wie er unlängst im DAZ-Interview kundgetan hat: Für Sorge ist klar, dass „beim Fixum etwas passieren muss und 20 Cent oder ähnliche Beträge nicht reichen werden“. Überdies stellte er klar, dass es eine Apotheke ohne Apotheker mit ihm und der CDU definitiv nicht geben werde. Das sind klare Ansagen, an denen er sich messen lassen wird – wenngleich natürlich über allen Wahlversprechen ein grundsätzlicher Finanzierungsvorbehalt steht.
Landet das BMG indes bei der SPD, droht Ungemach. Im schlimmsten Fall bleibt Karl Lauterbach Gesundheitsminister und blockiert weiterhin die überfällige Honorarerhöhung für Apotheken. Dass ein Bundeskanzler Merz angesichts der gewaltigen Herausforderungen, vor denen das Land steht, seinem SPD-Kabinettskollegen deshalb in die Parade fahren würde, ist extrem unwahrscheinlich. Es sei denn, Lauterbach schafft es, den wirtschaftsliberalen Merz mit seinen sozialistischen Reformideen derart auf die Palme zu bringen, dass dieser die Fassung verliert. So etwas soll ja schon vorgekommen sein.
Es grüßt Sie herzlichst
Ihr
Dr. Hubert Ortner
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