Editorial

Der Kampf ums Personal


Dr. Christine Ahlheim

Der bereits jetzt schon spürbare und sich in Zukunft noch deutlich verstärkende Fachkräftemangel ist auch in den Apotheken längst angekommen. Es ist nicht leicht, gute Mitarbeiter zu finden, und wer sie hat ist gut beraten, sie pfleg­lich zu behandeln, um eine teure Fluk­tuation zu vermeiden.

Eine wesentliche Ursache des Fachkräftemangels liegt in der demographi­schen Entwicklung. Bei den Apotheken kommen verschärfend der hohe Frauenanteil sowohl bei den Approbierten als auch bei den PTAs hinzu und die damit häufig einhergehenden familienbeding­ten Einschränkungen der Berufstätigkeit.

Auf eine weitere mögliche Ursache für zukünftige Personalengpässe machte kürzlich der „Einzelhandels-Papst“ Prof. Dr. Joachim Zentes von der Universität des Saarlandes aufmerksam: Er warnte bei einem Vortrag vor einem „war for talents“ für den Fall, dass das Verbot des Fremdbesitzes aufgehoben werde. Dieser Kampf ums Personal sei sogar eines der größten Probleme, das sich für die inhabergeführten Apotheken aus der Zulassung von Ketten ergeben könne. Als ein Beispiel für deren Attraktivität als Arbeitgeber führte Prof. Zentes an, dass Discounter wie ALDI und Lidl die höchsten Gehälter an Hochschulabsol­venten zahlten.

Nun ist der Ausgang des Verfahrens vor dem Europäischen Gerichtshof und damit die Zulassung des Fremdbesitzes völlig offen. Dennoch sollten die Apotheken für alle Eventualitäten gewappnet sein. Wie Sie sich jetzt schon mit Top-Mitarbeitern für die Zukunft rüsten können, lesen Sie in unserem Beitrag auf den Seiten 10 und 11.

Deutscher Apotheker Verlag

AWA -Redaktion

Dr. Christine Ahlheim M.A.

Apothekerin

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2008; 33(03):2-2