Claudia Mittmeyer
Jüngst äußerte sich Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt anlässlich des diesjährigen Hauptstadtkongresses Medizin und Gesundheit zur voraussichtlichen Höhe des künftigen einheitlichen Beitragssatzes in der GKV. Einem Bericht der Ärzte Zeitung zufolge hält sie danach mehr als einen Prozentpunkt über dem jetzigen paritätisch finanzierten Durchschnittsbeitrag von 13,96 % für unrealistisch. Bedeutet im Umkehrschluss: Einen Anstieg von bis zu einem Prozentpunkt schließt sie nicht aus.
Zur Erinnerung: Als das Institut für Gesundheitsökonomik Anfang des Jahres in einer Studie einen mit der Einführung des Gesundheitsfonds verbundenen Anstieg des Beitragssatzes um rund 0,7 Prozentpunkte prognostizierte, schlugen die Wellen hoch. Zwar musste der Wert damals letztlich leicht nach unten korrigiert werden, völlig aus der Luft gegriffen scheint die Prognose aber nicht gewesen zu sein.
Doch Zahlen, die damals von vielen – auch vom Bundesgesundheitsministerium – als völlig überzogen zurückgewiesen wurden, bleiben heute – sogar wenn sie noch höher liegen – unkommentiert. Eigentlich müssten gerade jetzt alle Alarmglocken schrillen. Zudem zu befürchten steht, dass die Ministerin, die die Gesundheitsreform und den Gesundheitsfonds als Erfolgsstory verkaufen möchte, ihre Prognose tendenziell (zu) niedrig ansetzt.
Erst wenn der ab 2009 maßgebliche einheitliche Beitragssatz im November festgesetzt wird, müssen die Karten auf den Tisch gelegt werden. Bestimmt gibt es beim „Streitthema“ Gesundheitsfonds bis dahin auch noch die eine oder andere Überraschung...
Deutscher Apotheker Verlag
AWA -Redaktion
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2008; 33(13)