Editorial

Alte und neue Herausforderungen


Dr. Christine Ahlheim

Das Berufsbild des Apothekers steht vor neuen Herausforderungen: Patien­ten, Politik und Krankenkassen erwarten zukünftig umfassendere Leistungen der Apotheken rund um die Arzneimittelversorgung – einen kleinen Ausblick auf mögliche Entwicklungen bietet der Beitrag auf den Seiten 5 bis 7.

Grundsätzlich sollten die Apotheken in der Lage sein, Leistungen zu erbringen, die deutlich über die jetzige Beratungstätigkeit hinausgehen. Das Basiswissen ist vorhanden und durch spezielle Fort­bil­dungs­maß­nah­men kann das Rüstzeug für weiterführende Tätigkeiten erworben werden.

Woran es derzeit jedoch – verständlicherweise – in vielen Apo­theken mangeln dürfte, ist die Motivation. Die schon seit Jahren bestehende Unsicherheit über die zukünftigen rechtli­chen Rahmenbedingungen im Apothekenwesen, sinkende Gewinne und drohende Personaleng­pässe schaffen keinen frucht­baren Boden für neue Herausforderun­gen. Dazu kommt, dass bedauerlicherweise einige Kollegen offenbar schon mit den be­ste­hen­den Aufgaben überfordert sind – siehe die peinlichen Er­­geb­nis­se des jüngsten Apothekentests in Berlin.

Eines ist gewiss: Die Pharmazie als Wissenschaft vom Arzneimittel hat eine große Zukunft. Die öffentlichen Apotheken haben es selbst in der Hand, inwieweit sie daran teilhaben. Es wäre schade, wenn sie nur als „Logistiker mit Sach­kenntnis“ fungieren, anstatt die Chance wahrzunehmen, das geballte pharmazeu­tische Wissen auf hohem Niveau zum Nut­zen der Patienten anzuwenden.

Deutscher Apotheker Verlag

AWA -Redaktion

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2008; 33(15)