AWA-Rückblick

Nachrichten in aller Kürze


Claudia Mittmeyer

  • Einem Gutachten des Bundeswirtschaftsministeriums zufolge wird im Jahr 2020 der Anteil der Gesundheitswirtschaft einschließlich der Pflege am Bruttoinlandsprodukt 13 % betragen. Dies sind drei Prozentpunkte mehr als derzeit. Die Zahl der in der Gesundheits- und Pflegewirtschaft Beschäftigten wird sich laut dem Gutachten unter den richtigen wirtschaftspoliti­schen Rahmenbedingungen von rund fünf auf sieben Millionen erhöhen.

  • Nachdem das Niedersächsische Finanzgericht verfassungsrechtliche Bedenken gegen den Solidaritätszuschlag geäußert hat, hat das Bundesfinanzministerium reagiert: Der umstrittene Zuschlag soll künftig nur noch vorläufig festgesetzt werden – und das auch rückwirkend für noch offe­ne Bescheide der Veranlagungszeiträume ab 2005.

  • Während allenthalben davon die Rede ist, dass wohl zahlreiche Krankenkassen im kommenden Jahr Zusatzbeiträge erheben müssen, gehen einige kleine Kassen mit gutem Beispiel voran und schütten Prämien aus. So gewährt die Ersatzkasse HKK (Bremen, Oldenburg) ihren Mitgliedern eine Ausschüttung von 60 €. Bis zu 70 € erhalten diejenigen, die von Mitte 2009 bis Mitte 2010 bei der BKK ALP Plus versichert sind. Und bis zu 6 € pro Monat schüttet die G & V BKK aus.

  • Die privaten Krankenkassen wollen verstärkt bei den Honoraren für Ärzte sparen. „Es kann nicht dauerhaft so weitergehen, dass wir in der ambulanten Versorgung mehr als das Doppelte bezahlen müs­sen als die gesetzlichen Kassen“, äußerte DKV-Chef Günter Dibbern im Tagesspiegel. Dringend notwendig sei eine Novellierung der Gebührenordnung für Ärzte und Zahnärzte.

  • Ein großes Medienecho erzielte der scheidende EU-Kommissar Günter Verheugen mit seiner Warnung vor gefälschten Arzneimitteln. Bei gezielten Zollkontrollen seien allein 34 Millionen gefälschte Tabletten in nur zwei Mo­naten sichergestellt wor­den. Verheugen bezeichnete in der Tageszeitung „Die Welt“ jede Me­di­kamentenfälschung als versuchten Massenmord und kündigte ein Sicherheits­zeichen auf Medikamentenpackungen an.

  • Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) weht nicht mehr nur von der CSU, sondern nun auch aus dem Norden der Wind gegen die von ihm geplante Gesundheitsprämie entgegen: Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff äußerte im Handelsblatt, dass „Steuerzuschüsse in zweistelliger Milliardenhöhe beim Sozialausgleich im Rah­men der Gesundheitspolitik“ kritisch zu prüfen seien.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2009; 34(24):2-2