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AWA-Rückblick: Nachrichten in aller Kürze


Dr. Christine Ahlheim

  • Mit unsäglicher Polemik hat das NDR-Wirtschaftsmagazin Plusminus die Apotheker überzogen. Geboten wurde ein bunter Mix aus Testkäufen mit angeblich fehlen­der Beratung, Diffamierung durch den einschlägig bekannten Prof. Glaeske sowie der Unterstellung, die Apothekerschaft betreibe verdeckte Parteienfinanzierung, weil sie einen Stand auf dem FDP-Parteitag hatte. Selbstverständlich wurden im selben Atemzug die Versand­apotheken ob ihrer angeblich günstigen Preise und ihrer guten Beratung gelobt.
  • Nun kommt es also tatsächlich: Die Bundesregierung hat den Entwurf eines „Gesetzes zur nachhaltigen und sozial ausgewogenen Fi­nan­zierung der Gesetzli­chen Krankenversicherung“ (GKV-Finanzierungsgesetz) beschlossen. Danach wird der Beitragssatz bei 15,5% ein­gefro­ren, künftige Kosten­steigerungen werden von den Arbeitnehmern per Zusatzbeitrag alleine bezahlt. Bundesgesundheitsmi­nis­ter Philipp Rösler geht davon aus, dass der durchschnittliche Zusatzbei­trag 2011 bei „null Euro“ liegen wird.
  • Ein kleiner Trost angesichts steigender Beitragssätze in der GKV ist, dass erstmals seit 1949 zu Beginn des kom­menden Jahres die Beitrags­bemessungsgrenze sinken soll, und zwar von derzeit 3.750 € auf 3.712,50 €.
  • Am Solidaritätszuschlag wird sich vorerst nichts ändern: Das Bundesverfassungsgericht lehnte einen Antrag des Niedersächsi­schen Finanzhofs gegen den umstrittenen Zuschlag als unzulässig ab.

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2010; 35(19):2-2