Editorial

Kein Rückschritt und kein Fortschritt


Claudia Mittmeyer

Im Vergleich zu zurückliegenden Jahren, in denen die Apotheken immer wieder mit Gesundheitsreformen und damit verbundenen finanziellen Belastungen konfrontiert waren, verlief das Jahr 2015 im Großen und Ganzen recht unspektakulär. Zwar gab es hier und da gewisse Probleme (z.B. Dauerbaustelle Retaxationen), größere Umwälzungen blieben jedoch aus.

Einen negativen Höhepunkt markierte allerdings das unlängst vom Bundestag beschlossene E-Health-Gesetz und die darin verankerten Regelungen zum Medikationsplan. War man auf Apothekerseite anfangs noch optimistisch, hier entsprechend Berücksichtigung zu finden, so erwies sich diese Hoffnung als trügerisch. Daher ist nun die Enttäuschung berechtigterweise groß, wurde den Apothekern doch nur eine – unbezahlte – Assistentenrolle zugewiesen. Sie müssen den vom Arzt erstellten Medikationsplan ggf. aktualisieren und ergänzen.

Über die Aussichten für das kommende Jahr lässt sich derzeit allenfalls spekulieren. Die Apotheken werden aber wohl noch ein paar offene Baustellen begleiten, wie z.B. das geplante Gutachten des Bundeswirtschaftsministeriums zum Vergütungssystem oder das Gesetz zur Bekämpfung der Korruption im Gesundheitswesen, bei dem zurzeit noch über die Ausgestaltung der einzelnen Straftatbestände diskutiert wird.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen frohe Festtage, in denen Sie Kraft tanken können, um mit frischem Schwung ins neue Jahr zu starten. Sowohl privat als auch für Ihre Apotheke ein erfolgreiches Jahr 2016!

Herzlichst,

Ihre Claudia Mittmeyer

Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2015; 40(24):2-2