Claudia Mittmeyer
Wie die WHO jüngst publizierte (www.who.int/diabetes/en), gab es 2014 weltweit geschätzt 422 Mio. Diabetiker mit Kosten von rund 830 Mrd. US-$ jährlich. 1,5 Mio. direkte und 2,2 Mio. indirekte Todesfälle sind zu beklagen. Seit 1980 hat sich die Diabetikeranzahl von damals 108 Mio. ausgehend rund vervierfacht. Da allerdings u.a. die Weltbevölkerung stark gewachsen ist (von 4,4 Mrd. auf 7,2 Mrd.), hat sich die weltweite Prävalenz „nur“ von 4,7 % auf 8,5 % der Erwachsenen über 18 Jahre erhöht. Selbst in Afrika beträgt diese geschätzt 7,1 %, in Asien um 8,5 %, in Europa 7,3 %. Gerade die hohe Prävalenz in stark wachsenden Regionen bei gleichzeitig unterentwickelten Therapieangeboten dürfte die Zahl der Diabetiker weiterhin stark ansteigen lassen.
Pharmafirmen bietet sich ein sehr hohes Wachstumspotenzial. Allein die Bevölkerung Afrikas dürfte sich in 30 bis 40 Jahren auf gut 2 Mrd. verdoppeln! Weltweit überdurchschnittlich betroffen ist vor allem die untere bis gehobene Mittelschicht, während die Ärmsten und die Wohlhabensten erheblich weniger unter Diabetes leiden.
Des einen Leid, des anderen Freud: Aktien von Novo-Nordisk, Sanofi, Eli Lilly u.a. gestatten die Teilhabe am globalen Diabetes-Boom. Profis halten die Augen nach Firmen auf, die in neuen, möglicherweise revolutionären Behandlungsformen unterwegs sind – von innovativen Insulin-Applikationsformen bis hin zum „Tissue Engineering“ zwecks Ersatz der Langerhans-Zellen.
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2016; 41(08):3-3