Prof. Dr. Reinhard Herzog
Gar nicht so selten beobachtet man das folgende Phänomen:
Als Inhaber einer etwa durchschnittlichen Apotheke bedienen Sie ein unmittelbares Einzugsgebiet von 4.500 Einwohnern in Ihrem Stadtteil bzw. Ihrer kleinen Gemeinde. Erstaunt stellen Sie fest, dass Sie über die Jahre rund 6.000 Kundenkarten ausgegeben haben, also weit mehr als Einwohner im näheren Einzugsbereich. Welche Erklärungen bieten sich an, und welche Konsequenzen sollten Sie ziehen?
Lösung des Rätsels aus dem letzten AWA Nr. 14/2016:
Ein erster Überschlagswert für den Wert aller deutschen Apotheken sind 20 % bis 30 % vom Branchenumsatz von knapp 50 Mrd. €, also rund 10 bis 15 Mrd. €. Ein weiterer Anhaltswert basiert auf dem EBITDA aller Apotheken – etwa 9 % vom Umsatz, mithin um 4,5 Mrd. €. Eine vernünftige Wertrelation beträgt etwa 2,5 bis 3 mal EBITDA, macht 11 bis 13,5 Mrd. €. Rechnet man detailierter umsatzklassenbezogen (unter Berücksichtigung der „Unverkäuflichen“), kommt man wiederum auf etwa 12 bis 15 Mrd. €. Die Warenläger machen davon heute ungefähr 5 % bis 6 % vom Umsatz aus, da stecken also bundesweit rund 2,5 bis 3 Mrd. € drin.
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2016; 41(15):2-2