Prof. Dr. Reinhard Herzog
So sprach es einst der Spatz, bevor er in den Ventilator flog ...
In der Tat: Die „ruhigen“ Zeiten scheinen zu Ende zu gehen. Die gefährlichsten Krisenherde finden sich mittlerweile vor der europäischen Haustür. Abstrakte Angst wird durch die Realität auch bei uns eingeholt. Noch schwer abschätzbar, deutet einiges darauf hin, dass schwierigere Zeiten bevorstehen – erlebbar für jeden, nicht mehr nur „weit weg“ auf den Finanzmärkten, die noch erstaunlich ruhig bleiben. Gut möglich, dass sich Schwerpunkte verschieben, Ressourcen anders verteilt werden und Sozial- bzw. Gesundheitsausgaben wieder kritischer hinterfragt werden.
In einem solchen Klima der Angst und realen Bedrohung geraten andere Probleme und Problemchen rasch ins Hintertreffen. Ob Rx-Boni, Zulässigkeit von Rabatten, Lieferengpässe, Retaxschikanen oder schleichende Systemveränderungen durch die Digitalisierung und den therapeutischen Wandel: All dies erscheint schnell als Luxusproblem eines etwas zum Klagen neigenden Berufsstandes. Hier gilt es die richtige Tonlage zu finden, zumal die Bundestagswahl ihre Schatten vorauswirft.
Da macht es sich gut, wenn Sie wenigstens betriebsintern so aufgestellt sind, dass Überraschungen Sie möglichst wenig treffen. Kluge Vorbereitung ist ein Gutteil des Erfolges – auch und gerade in Zeiten größer werdender Herausforderungen.
Herzlichst,
Ihr
Dr. Reinhard Herzog
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2016; 41(15):2-2