Prof. Dr. Reinhard Herzog
Neben IMS Health beobachtet der Informationsdienstleister Insight Health regelmäßig den Markt (www.insight-health.de, News – Marktdaten). Danach wird der Versandanteil im Non-Rx-Bereich bereits bei 15 % bis 16 % gesehen. 43 % des Non-Rx-Umsatzes sind dort übrigens gar keine Arzneimittel mehr, sondern Kosmetika, Medizinprodukte u. a. Sogar Homöopathika laufen recht gut über Versandapotheken.
Voltaren Schmerzgel, Tebonin und Iberogast sind die Top-OTC-Arzneimittel im Versand nach Wert, bis auf Tebonin wie in der Offizin. Keine Überschneidungen gibt es bei den Nicht-Arzneimitteln: Im Versand Fembion Schwangerschaft, Formoline L 112 und Priorin, in der Offizin Movicol, Thermacare und Orthomol Immun.
Ein Argument für den Versand ist traditionell der günstigere Preis.
Bei Non-Rx-Arzneimitteln beträgt der Preisabstand zum Listenpreis bzw. UVP stolze 33,5 %; aber auch die Offizinapotheken liegen im Durchschnitt 8,1 % darunter, da es ja durchaus preisaktive Kollegen gibt.
Bei Nicht-Arzneimitteln (v. a. Freiwahl) liegt der Versand dagegen „nur“ 25,4 % darunter, im Vergleich zu 10,9 % bei den Apotheken vor Ort.
Wo bestellen die Apotheken? Im Non-Rx-Segment werden rund 31 % direkt bestellt (nach Wert zu Listen-ApU), allerdings macht dieser Bereich nur 16 % am Gesamteinkaufsvolumen aus. Mit Rx werden die großen Umsätze gemacht; knapp 12 % beträgt hier aktuell die Direkteinkaufsquote, in absoluten Beträgen ist das aber immer noch doppelt so viel (ca. 3,3 Mrd. €) wie der Non-Rx-Direkteinkauf (knapp 1,7 Mrd. €).
Aktueller Wirtschaftsdienst für Apotheker 2016; 41(17):3-3